Fachkräfte mit Kindern fallen aus
Wirtschaft | Von CGA Verlag | 13. November 2020Handwerkskammer will kreativere Lösungen.
Das Handwerk ist eine sehr arbeitsintensive Branche. Die Arbeitnehmer sind das A und O in den Unternehmen. Doch in den Betrieben fallen zunehmend insbesondere Fachkräfte mit Kindern aus. Grund sind Schulen, die immer häufiger geschlossen werden. „Wir hatten gehofft, dass man das vermeiden kann“, sagt Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Cottbus (HWK).
Der gesundheitliche Schutz jedes Einzelnen steht über allem. „Das ist auch für unsere Mitglieder oberste Prämisse“, so Knut Deutscher. Die Politik hatte seit der ersten Corona-Welle im Frühjahr viel Zeit, sich auf den Herbst und Winter vorzubereiten.
Dass es im Land keine einheitlichen Regeln für Bildungseinrichtungen gibt, sei ernüchternd. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass Schulen ganz unterschiedlich bei Corona-Fällen vorgehen. Mal werden nur Klassen in Quarantäne gesteckt, mal ganze Schulen geschlossen. Auch Eltern, deren Kinder negativ getestet wurden, mussten zum Teil in 14-tägige Quarantäne. Die Folge: In den Handwerksbetrieben fehlen zunehmend die Fachkräfte.“
„Wir befinden uns in einer Situation, die außergewöhnliche Maßnahmen erfordert, so stehen die Messehallen seit Monaten leer. Die könnten zu Klassenräumen umfunktioniert werden. Dies gilt auch für Turnhallen. Schüler könnten durch Lehramtsstudierende betreut werden. Lehrer und Eltern würden so entlastet.
“Das würde auch Handwerkern helfen. Die wollen keine Sofort- und Überbrückungshilfen, sondern ihr eigenes Geld verdienen”, resümiert Knut Deutscher.
Weitere Beiträge aus unserer Region finden Sie hier!