Der Cottbuser Arzt, Landesvorsitzende und Spitzenkandidat übernahm Fraktionsvorsitz im Landtag Dombrowski rückte an zweite Stelle / Prämissen: Sicherheit, Bildung, Gesundheit und Zusammenhalt
Potsdam / Cottbus (h.) Zumindest in der brandenburgischen Union scheint ihn niemand und nichts aufzuhalten. Der in Cottbus aufgewachsene und in Dissen im Spreewald beheimatete Orthopäde und Unfallchirurg Prof. Dr. Michael Schierack stürmt in alle erreichbaren Spitzen-Posten. Diese Woche wählte ihn die Landtagsfraktion mit 15 von 17 gültigen Stimmen zum Vorsitzenden; Dieter Dombrowski rückte an zweite Stelle.
Zweck der Aktion ist es, Schierack bis in alle Landeswinkel zum bekanntesten, immer medienpräsenten CDU-Mann zu machen, um ihn auf diese Weise im Herbst in die Regierung zu bringen. Am liebsten als Ministerpräsident, mindestens aber als Minister in einem womöglich rot-schwarzen Kabinett.
Schierack schloss seiner beruflichen Karriere einen steilen politischen Aufstieg an. Nachdem er 1999 in die Hochschullehre eingestiegen war, was ihm 2008 eine Professur für Rehabilitationsmedizin in Senftenberg einbrachte, wurde er 2000 CDU-Mitglied, bereits 2001 Kreisvorsitzender, 2003 Mitglied im Landesvorstand, 2005 dort stellvertretender Vorsitzender, 2009 Landtagsabgeordneter, 2012 nach Saskia Ludwigs Flop Landesvorsitzender. 2013 wurde er auf einem ordentlichen Parteitag mit 89 Prozent in dieses Amt wiedergewählt und im November letzten Jahres mit fast identischer Mehrheit auf Platz 1 der Landesliste zur kommenden Wahl gesetzt. Trotz hölzerner Rhetorik beherrscht er die Union jetzt nach Belieben, nennt seinen jüngsten Wahlerfolg in merkwürdig linker Melodie „ein Signal der Geschlossenheit und Tatkraft.“ Und er schwenkt unverzüglich in den Wahlkampf ein: „Brandenburger müssen sich überall sicher fühlen, unsere Kinder brauchen ordentlichen Unterricht ohne Stundenausfall, die ärztliche Versorgung muss überall sichergestellt werden – egal, ob auf dem Dorf oder in der Stadt.“ Schließlich fügt der Vater zweier Kinder noch etwas Nettes hinzu: „Mir ist der Zusammenhalt in unserer Heimat wichtig.“
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