Energie hatte das Pech des Tüchtigen

Im Pokal glänzten die Lausitzer gegen den Erstligisten HSV

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Der FC Energie Cottbus ist nach großem Kampf und 120 Minuten Spielzeit aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Die Entscheidung fiel gegen den Hamburger SV erst vom Punkt Foto: T. Würfel

Die jungen Wilden des FCE lieferten gegen den haushohen Favoriten einen großen Kampf. Zu keinem Zeitpunkt der Begegnung war ein Zwei-Klassen-Unterschied zu erkennen. Vor großartiger Kulisse mit 16 184 Fans biss sich Energie schnell in die Partie, agierte taktisch klug und gab keinen Meter Rasen preis. Der HSV bemühte sich um Spielkontrolle, sah sich im Aufbau aber immer wieder früh attackierenden Cottbusern gegenüber. Bereits nach zehn Minuten trug diese mutige Spielweise Früchte. Rechtsverteidiger Fanol Perdedaj setzte einen schier aussichtslosen Ball nach und wird im Strafraum vom HSV-Keeper Rene Adler umgerannt. Folgerichtig gab Schiedsrichter Kinhöfer Elfmeter, Manuel Zeitz traf zum 1:0. Der HSV hatte in der Folgezeit nur zwei Möglichkeiten durch Rafael van der Vaart, mehr ließ die Hintermannschaft des FCE nicht zu. Nach dem Wechsel erhöhten die Hamburger den Druck und brachten mit Lasogga einen zweiten Stürmer. Das 1:1 konnten die Lausitzer dann nicht verhindern. Nach einem Freistoß stieg Westermann am höchsten und traf per Kopf zum Ausgleich (70.). Beide Teams hatten danach noch Chancen, jedoch blieb es bis zum Schlusspfiff remis und es ging in die Verlängerung. In den 30 Zusatzminuten ging der HSV durch einen unhaltbaren Freistoß von van der Vaart mit 2:1 in Führung. Nach der Führung der Gäste zeigten die Rot-Weißen den größeren Willen und kamen in der 105. Minute durch Sven Michel zum verdienten Ausgleich. In der zweiten Hälfte der Verlängerung war der FCE dem Sieg näher als der Bundesligist, doch die Chancen wurden vergeben. So musste das Elfmeterschießen entscheiden, während für den HSV die ersten vier Schützen trafen, verschossen für den FCE Fabian Pawela und Sven Michel. Energie unterlag nach toller Leistung dem haushohen Favoriten denkbar knapp. Die Fans feierten das Team nach dem Schlusspfiff mit Standing Ovations. Nicht pokalwürdig an diesem Abend zeigte sich die Gastronomie, die scheinbar nicht mit so vielen Fans gerechnet hatte und auch die Kapazitäten der sanitären Anlagen sind wohl der dritten Liga gerecht. Nun müssen die Krämer-Schützlinge heute (Sa.) wieder in den Punktspiel-Rhythmus, das Team reist nach Kiel und sollte die Euphorie aus dem Pokal beibehalten, dann ist ein Punktgewinn möglich.