Spremberg. Umzug vor dem Altersheim in der Bautzener Straße, heute Karl-Marx-Straße

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Städtisches Altersheim wurde Kriegsopfer
Bis in die ‘Neuzeit’ zogen viele festliche Umzüge durch die heutige Karl-Marx-Straße
Hans-Joachim Nevoigt schreibt uns: „Wir sehen das Städtische Altersheim in der Bautzener Straße 54/56 (heute Karl-Marx-Str.). Nach dem Krieg zerstört, wurde es nie mehr aufgebaut. In den 1950er-Jahren begann man hier mit dem vorerst bescheidenen Wohnungsbau in traditioneller Bauweise. Die Wohnungsnot war groß, nicht nur durch die Kriegszerstörungen, sondern auch durch den Zuzug der vielen Vertriebenen aus den verlorenen Ostgebieten. Den Umzug in der weißen Bekleidung kann ich nicht erklären, vielleicht von irgendeinem Sportverein.“
Manfred Gnida teilt uns mit: „Ganz so leicht ist die Lösung nicht. Festliche Umzüge gab es ja oft und zu unterschiedlichen Anlässen, wie zum Beispiel bei Heimat-, Sport-, Schützen- und Musikfesten auch der 1. Mai ist nicht zu vergessen. Um welches Ereignis es sich auf dem Foto handelt, kann ich nur erraten, es könnte sich um Sportler, Sänger oder Berufsgruppen handeln. Erraten kann ich auch nur den Ort dieser Parade mit dem Haus im Hintergrund. Das Haus kenne ich persönlich nicht mehr, aber meiner Meinung nach handelt es sich um das Altersheim in der damaligen Bautzener Straße, von 1928 bis 1933 Friedrich-Ebert-Straße und heute Karl-Marx-Straße. In den Kriegstagen des 2. Weltkrieges wurde dieses Haus wie auch viele in der Stadt Opfer der Kriegshandlungen. In den 50er-Jahren wurde dort am ehemaligen Standort in der Karl-Marx-Straße 53-55 ein Neubau errichtet, wo vorzugsweise Angehörige des Kraftwerk Trattendorf und auch besondere Aufbauhelfer eine moderne Wohnung bezogen. Auf dem Foto gut zu sehen, geht der Umzug am Altersheim vorbei, bis zu einem Wendepunkt am damaligen Wilhelm-Augusta-Stift, heute Gelände der St. Michael-Kirche und ehemaliger Südbahnhof, zurück in die Stadt. Auch in der ‘Neuzeit’ war an diesem Ort Start oder auch Wendepunkt von unterschiedlichen Umzügen.“
Auch Helga Reichstein war sich diesmal nicht ganz sicher: „ Ich bin der Meinung, das es sich um die Karl-Marx-Straße, Ecke Schlesische Straße, früher Bautzener Straße handelt.“ Damit hatte sie und die anderen fleißigen Schreiber recht. Vielen Dank.