Altes Cottbus: Ecke Bahnhofstraße/ Berliner Straße hat sich enorm verändert

Wahrlich ein interessanter Vogelblick.

„Vielen Dank für die Auffrischung meiner Erinnerungen“, schreibt diesmal Ramiro Lehmann vom Schulweg 1 in Cottbus.Und weiter: „Das Bild stammt noch aus Zeiten, wo sowohl der Individualverkehr (2-spurig jede Richtung, keine umstrittene 30 km/h), als auch der Straßenbahnverkehr (separates Gleisbett) zügig vorankamen. Auch für die Einsatz-

Ecke Bahnhofstraße/ Berliner Straße
Die Berliner Straße Ecke Bahnhofstraße

und Versorgungsfahrzeuge war es einfacher und es gab keinen Stau, wenn Mülltonnen geleert wurden. Diesen teuren Rückbau der Bahnhofstraße im Namen der Feinstaubreduzierung kann ich nicht nachvollziehen. Nun aber zu dem schönen Bild: Zu sehen sind das Punkthaus Berliner Platz der Posthof, Stadtpromenade 10-12, die Schule Bahnhofstraße und der Bereich ‘Bebel’-Keller; dort steht heute das Arbeitsamt.“ Zu diesem Ort merkt Jens Pumpa trefflich an: „Dieses Grundstück (früher Bismarckstraße, später Bebelstraße 89–92) wurde so vielfältig genutzt, wie kein anderes in Cottbus: Es war Brauerei, Bierverlag, Autohandel, Autowerkstatt und Tankstelle, Luftschutzbunker, Fernmeldebauamt, Bananenkeller und Szenekneipe.“
Günther Aschenbach vermutet: „Das Bild dürfte aus der gerade fertiggestellten jetzigen Spreegalerie gemacht worden sein. Auffällig ist der Bürocontainerkomplex in der Mitte des Bildes auf dem Betriebshof Berliner Str.6 (Hauptpost), welcher während der Sanierung des Hauptgebäu-des zeitweilig als Domizil für die verschiedenen Ressorts diente. Das ‘Bebel’ hinter dem jetzigen Stadthaus steht noch, und nicht genau zu erkennen, auch die Mauer in der Bahnhofstraße mit der Bildergalerie ‘Branitzer Park’ von Meinhard Bärmich.
Beides ist dem Arbeitsamt gewichen. Der optische Gesamteindruck ist natürlich heute schöner.“
Zur Posthof-Situation kennt sich Dieter Leubauer genau aus: „Im Vordergrund der Flachbau mit Postschaltern und -betriebsräumen, war ein zeitweiliger Ersatz während der umfassenden Rekonstruktion des Hauptgebäudes der Post am Berliner Platz. Dahinter befindet sich die Einfahrt zum Posthof mit dem Pförtnerhäuschen, den kurzzeitig aufgestellten Bürocontainern und dem technischen Gebäude des damaligen Fernmeldeamtes. An der Bahnhofstraße, wo jetzt der große Komplex der Arbeitsagentur steht, gab es damals noch die Bauten des Fernmeldebauamtes an der Ecke der August-Bebel-Straße. Ganz links in der Bahnhofstraße hatten der Fotograf Klaus Gärtner und seine Frau ein Fotogeschäft.“
„Wahrlich ein interessanter Vogelblick“, freut sich Michael Kordon aus der Hans-Sachs-Straße. Weiter: „Mehrmaliges Umkreisen, immer mit Blick auf das konsument-Warenhaus (oben, Mitte) und die dunkle Backstein-Schule. Kurz, es ist die Paul-Werner-Oberschule Bahnhofstraße, deshalb Lösung A). Piccolo Theater, modernisiertes Stadthaus mit Vorplatz, das leider große Arbeitsamt, das Wohn- und Geschäftshaus Berliner Straße vorn. Diverse Baracken, Container wurden entfernt. Links die Hauptpost und die Wohnscheibe Stadtpromenade.“ Herbert Ramoth bestätigt: „Das Jahr 1995 war bedeutend. Die Bundesgartenschau wurde von den Stadtpolitikern unter Oberbürgermeister Waldemar Kleinschmidt nach Cottbus geholt. Das hat einen erstaunlichen wirtschaftlichen Aufschwung gebracht – auch im Rätsel-Fotos ist das nachzuvollziehen.“
Edeltraut Kreibich schildert: „Auf der rechten Seite des Bildes das erste Haus trägt die Nummer 68, in der haben wir bis 1968 gewohnt. In der unteren Etage befand sich (so meine ich) die Geschäftsstelle des Stadtanzeigers. Davor der dunkle Fleck, ist das Gebäude, in dem sich der Hort befand. Später hatte die Volkshochschule hier ihr Domizil. Die Schule (2./12.) besuchte unsere Tochter. Gegenüber war ein einstöckiges langes Gebäude (heute Arbeitsagentur), in dem es Musikveranstaltungen gab. Ganz links vor der Wohnscheibe, dem jetzigen Stadthaus, war der Sportclub Cottbus zu Hause.“
Auch Klaus Reiter versetzt sich gut 20 Jahre zurück: „Wir schauen hier in die Berliner Straße. Im rechten Haus ist heute ein Reisebüro, links daneben ist Stempelservice Lieschke. Die Ecke ist nach der Wende neu bebaut worden und man findet dort die Kiefernchirurgie Zaruba. Das Foto entstand vermutlich vom Baukran, denn das ehemalige Hotel Lausitz wurde schon 1993 abgerissen und es entstand die Spreegalerie. Auf dieser Großbaustelle arbeiteten viele Ausländer, die in den Containern auf dem Posthof untergebracht waren. Links daneben ist die Schaltzentrale 2/3, dort wurden alle Telefonanschlüsse für die Stadtmitte geschalten (ich war dabei). Dahinter ist das Stadthaus zu sehen, früher Station Junger Techniker und Museum. Auch die Wohnscheibe Stadtpromenade ist zu erkennen. Bekannt dort die Gaststätte ‘Molle’. In der Lücke ist noch die Fußgängerbrücke zu sehen.“

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