Bauabschnitt mit einer Gesamtlänge von 6,5 Kilometer fertiggestellt / Dichtwand sichert wasserwirtschaftliche und touristische Nutzung des Seenlandes.
Region (MB). Nach knapp achtjähriger Bauzeit konnte im Dezember 2018 der erste zusammenhängende Bauabschnitt mit dem Lückenschluss von zwei bislang getrennten Baulosen in der Dichtwand am Südrand des Tagebaus Welzow-Süd fertiggestellt werden. Mit 6,5 Kilometer Länge ist damit mehr als die Hälfte der künftig insgesamt 10,2 Kilometer langen und abschnittsweise über 100 Meter tiefen dauerhaften Wasserbarriere zwischen dem Tagebau Welzow-Süd und dem Lausitzer Seenland hergestellt. Damit erhöht sich die Gesamtlänge aller in der Lausitz bisher durch den Bergbau hergestellten Dichtwände auf rund 35 Kilometer.
Für LEAG-Projektleiter Daniel Steinert lief das technisch anspruchsvolle Bauvorhaben nach Plan. „Unser Team hat den ersten Bauabschnitt vorfristig abgeschlossen. Dabei haben wir einige Besonderheiten gemeistert“, sagt Steinert. So führt die Trasse durch eine eiszeitliche Rinne mit stark wechselnden geologischen Schichten. „Früher waren solche Bedingungen noch ein K.O.-Kriterium. Erst mit den beiden neuen hier eingesetzten Schlitzfräsen können wir solche Tiefen erreichen, so dass ein zuverlässiger Schutz möglich ist“, ergänzt Dr. Stephan Fisch, Leiter Tagebauentwässerung bei der LEAG.
Zuletzt haben zwei Schlitzfräsgeräte im ersten Bauabschnitt der Dichtwand aufeinander zugearbeitet. Den jetzt erfolgten Lückenschluss nordöstlich von Bluno hat das zweite, seit Mai 2012, neu angeschaffte Schlitzfräsgerät vollzogen. Das erste, baugleiche Gerät ist seit Ende 2010 im Einsatz. Wegen der tiefreichenden gut wasserdurchlässigen Gebirgsschichten zum Lausitzer Seenland hin sind, anders als bei bislang hergestellten Dichtwänden, Tiefen von über 100 Meter erforderlich. Die Dichtwandtrasse überschreitet an zwei Stellen die Landesgrenze zwischen Brandenburg und Sachsen. Durch die Dichtwand wird die wasserwirtschaftliche und touristische Nutzung des Lausitzer Seenlandes parallel zur Braunkohleförderung im Tagebau Welzow-Süd gesichert.
Für eine Dichtwand wird ein tiefer Schlitz in die Erde gefräst, dieser ist mit einem Ton-Wasser-Gemisch gefüllt. Das Gemisch führt zu einer Abdichtung der beiden gegenüberliegenden Seiten des Schlitzes. Nachdem der Schlitz wieder verfüllt wurde, ist die etwa ein Meter breite unterirdische Wand wasserundurchlässig. 650.000 Quadratmeter misst die Dichtwand am Tagebau Welzow-Süd bisher. „Diese unterirdische Fläche entspricht in ihrer Größe ungefähr 88 normalen Fußballfeldern“, verdeutlicht Daniel Steinert die Dimension.
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