Die frühere Lokhalle wurde Werkstatt und ist es wohl bis heute noch.
„Das ist die Spremberger Stadtbahn. Davor die Kohlebahn. Auf dem Bild das Gebäude dient heute noch als Werkstatt in einem sauberen Zustand“, meint Rainer Höhne aus Welzow. Günther Steppat aus der Weskower Allee in Spremberg kennt sich genau aus: „Das ist die Spremberger Stadtbahn, den älteren Sprembergern auch als Kohlebahnhof bekannt. Nach dem Ende dieser Bahn wurde das Gelände dem Kraftverkehr Hoyerswerda übergeben. Das dominante Gebäude in der Mitte des Bildes wurde vom Kraftverkehr als Werkstatt genutzt. Im September 1962 begann auf diesem Betriebshof meine Tätigkeit als Busfahrer. Der Herr Klammer aus Gotha war zu dieser Zeit ebenfalls Busfahrer und hat mich in das komplizierte Liniennetz eingewiesen. Nach dem Umzug der Busse nach Schwarze Pumpe behielt der Kraftverkehr noch die Verwaltungsbaracke, genutzt als Betriebsakademie des Verkehrskombinates vom Bezirk Cottbus und der Fahrschule. Die Werkstatt und eine neu errichtete Baracke nutzten fortan die TGH Handel und Versorgung. Nach der Wende war Schluss mit Transportgemeinschaft Handel und Betriebsakademie. Nur der Herr Winkler vom alten Stamm des Kohlebahnhofes ist als Unternehmer mit einem Instandsetzungsbetrieb geblieben. In der ehemaligen Verwaltungsbaracke des Kraftverkehrs befindet sich ein Kindergarten.“
Zufall oder Absprache: Auch H.J. Klammer aus Gotha mailt uns sein Wissen: „Das Foto zeigt den sogenannten Ost- oder Kohlebahnhof. Spremberg hatte neben dem Stadtbahnhof am jetzigen Puschkinplatz vier weitere Bahnhöfe: den Westbahnhof neben der Berliner Straße, den Hauptbahnhof auf dem Georgenberg, den Südbahnhof am Ende der Karl Marx Straße und den Ostbahnhof am Römmlerberg, jetzt Hoyerswerdaer Str./ Ecke Kochsdorfer Weg. Und alle waren über Gleise miteinander verbunden. Nachdem die Stadtbahn ihren Betrieb eingestellt hat, verloren die Bahnhöfe – bis auf den Hauptbahnhof – ihre Bedeutung und wurden nach und nach eingestellt. Das Gelände des Ostbahnhofes wurde zum Betriebgelände Kraftverkehr Hoyerswerda, Betriebsteil Spremberg. Die abgebildete Lokhalle wurde zur Reparaturhalle für Omnibusse. die Gleise wurden entfernt und Stellflächen für die Busse geschaffen. Zum Betriebsteil gehörten die Außenstellen Weißwasser und Forst. Mit den Bussen wurden neben den Linienverkehren im Einzugsgebiet schwerpunktmäßig die Arbeiter zu den Großbetrieben der Region gefahren, wie Kraftwerk Trattendorf, Tagebau Spreetal dann Schwarze Pumpe. Ich habe 1961 als Busfahrer in dem Betrieb am ehemaligen Ostbahnhof angefangen und kann mich noch gut daran erinnern.“
Arno Schulz aus Guben meint: „Auf dem Foto kann es sich nur um die Spremberger Stadteisenbahn handeln. Die Forster Stadteisenbahn, wie auch die Spreewaldbahn, kenne ich noch aus meiner Erinnerung. Die ‘ Schwarze Jule“‘ von Forst, 1893 bis 1965, hatte keine Personenbeförderung und war eine reine Wirtschaftsbahn zur Versorgung der zahlreichen Betriebe. Auch die Lok und Personenwagen passen nicht zur Spreewaldbahn, die 1898 den Betrieb aufnahm und etappenweise bis 1970 stillgelegt wurde. Die Spremberger Stadt- und Kohlebahn verkehrte von 1897 bis 1956.“ Klaus Reiter vom Eschenweg in Cottbus ergänzt: „Es ist nicht ganz einfach, aber wir sind wieder mal in Spremberg. Der ehemalige Kohlebahnhof hieß auch noch Ostbahnhof. Die Schmalspurbahn fuhr über die Dresdener Straße Richtung Stadt. Im Hintergrund fuhr die normale Reichsbahn Richtung Haidemühl.“
Es gab viele weitere Erläuterungen. Allen ein herzliches Danke.
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