Jubiläumskonzert im Staatstheater Cottbus

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Blasorchester Cottbus begeistert seit 55 Jahren

Blasorchester Cottbus
Das Blasorchester Cottbus lud am vergangenen Sonnabend zu seinem Festkonzert aus Anlass des 55jährigen Bestehens ins Staatstheater Cottbus ein Foto: Bernd Weinreich

Cottbus (bw). Dass der 50 Jahre alte Titel einer Amiga-Platte „Blasmusik ist Balsam für die Ohren“ heute noch gilt, war im Konzert des Blasorchesters Cottbus aus Anlass seines 55jährigen Bestehens am vergangenen Sonnabend im Cottbuser Staatstheater zu spüren. Was die Amateure dieses weitgereisten Ensembles, zum Festkonzert durch „Ehemalige“, Studierende und Philharmoniker ergänzt, in dem über zweistündigen Abend unter der Leitung ihres Chefs Markus Witzsche (und der Gäste Detlef Klemm und Sebastian Winkler) geleistet haben, verdient hohe Anerkennung. Bereits im ersten Teil, vornehmlich Mozart, Beethoven, Puccini und Richard Strauß gewidmet, war nachzuempfinden, dass Blasmusik nicht nur Volksfest- oder Marschmusik sein muss. Gleichermaßen kam der im vergangenen Jahr verstorbene Cottbuser Komponist und Arrangeur Hans Hütten mit Bearbeitungen, den schwungvollen „Sorbischen Tänzen“ und seinem „Cottbuser Postkutscher“ ins musikalische Bild. Hans Hütten, seit 1976 Leiter des Orchesters, prägte maßgeblich das heutige Profil des Klangkörpers. Seit 2010 hat Markus Witzsche, Schüler Hans Hüttens, den Stab in der Hand.
Nach der Pause erklangen Titel der letzten vierzig Jahre, darunter die überaus schwungvoll musizierte „Persis Overture“ von James Hosay und ein Movie-Medley von Ennio Morricone. Hier, wie auch in den anderen Stücken, haben nicht nur die Orchestersolisten und Schlagwerker viel zu tun gehabt, auch die Klangfarben der einzelnen Instrumentengruppen waren überzeugend nachzuempfinden. Claude-Michel Schönbergs Musik nach dem Victor-Hugo-Roman „Die Elenden“ verlangte den fast 50 Musikern nochmals die volle Konzentration ab, bevor Markus Witzsche den Dirigentenstab zur traditionellen Bergmanns-Hymne „Glück auf, der Steiger kommt“ hob. Spätestens hier war das Mitklatschen des Publikums rhythmische Begleitung der Bläserklänge. Bevor Moderator Dieter Gericke, der launig und informativ durch das Konzert führte, den Abend beendete, wurden die Akteure mit Blumen und zu Recht überaus lang anhaltendem Beifall geehrt. Auch die drei Zugaben, u.a. der bekannte Edward-Elgar-Titel „Land Of Hope And Glory“, Höhepunkt der alljährlichen „Last Night of the Proms“ in London, bewiesen dem begeisterten Publikum im gut besuchten Haus am Schillerplatz: „Blasmusik ist Balsam für die Ohren“!