Neu ab Freitag: Slawenburg Raddusch öffnet wieder mit rätselhaftem Götzen

Ausstellung zeigt Fundstücke aus 130 000 Jahren Niederlausitzer Besiedlung.

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Ab sofort ist die Slawenburg Raddusch wieder geöffnet. Nach einjährigem Umbau unter anderem durch engagierte Handwerker aus der Region zeigt sie nun die erste Ausstellung Foto: Ö Grafik_sk

Raddusch (MB). Nach fast einjährigem Umbau ist die Slawenburg Raddusch seit diesem Freitag, 13 Uhr, wieder geöffnet. Die neue Dauerausstellung im Inneren der Burg erstreckt sich über 600 Quadratmeter und erzählt die Niederlausitzer Geschichte der vergangenen 130 000 Jahre, von der Altsteinzeit bis zur Neuzeit. Das gesamte Museum ist nun mit moderner Ausstellungstechnik ausgestattet, barrierefrei gestaltet und klimatisiert. Filme, Animationen und kurze Texte leiten die Besucher durch die Ausstellung und vermitteln historische Zusammenhänge. Das zur Burg gehörende Freigelände bietet auf rund elf Hektar unter anderem einen „Zeitsteg“, an dem entlang Themen der Ausstellung nochmals aufgegriffen und erlebbar gemacht werden.
Im Vordergrund stehen jedoch die rund 2600 Ausstellungsstücke, die als Leihgabe von verschiedenen Museen und Institutionen aus Brandenburg zur Verfügung gestellt werden. Über 2000 Objekte stammen aus dem Landesfundmagazin des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums (BLDAM). Die Objekte wurden zuvor in der Restaurierungswerkstatt des BLDAM konservatorisch bearbeitet und dokumentiert, teils schon vor der Ersteröffnung der Slawenburg im Jahr 2003, teils für die Präsentation in der neuen Ausstellung.
Zu den außergewöhnlichsten Ausstellungsstücken gehört der „Götze von Raddusch“, eine bearbeitete Eichenbohle, die im 10. Jahrhundert in einen der Burgbrunnen gelangte. Es ist die einzige slawische Götterfigur aus Brandenburg.
Weitere handwerkliche Erzeugnisse der Slawen stehen neben eingehandelten Objekten, wie zum Beispiel einer Bronzeschale aus dem Ostseeraum, und beleuchten das Leben der Menschen vergangener Zeiten.
Die Slawenburg Raddusch wurde 2003 als Nachbildung einer slawischen Flieh- und Fluchtburg des 9. und 10. Jahrhunderts errichtet. Am ausgegrabenen Originalstandort nachgebaut, ist sie in Deutschland in dieser Form einzigartig.
Bis zur Schließung im Herbst 2019 hatte die Burg im Durchschnitt jährlich rund 50 000 Besucher. Das soll sich mit dem neuen Konzept steigern.

Slawenburg Raddusch
Zur Slawenburg 1
03226 Vetschau/Spreewald
OT Raddusch

Öffnungszeiten, Preise, Veranstaltungen unter www.slawenburg-raddusch.de

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Der “Götze von Raddusch” Foto: E. Bönisch, BLDAM

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