Großkoschen ist heute als Senftenberger Ortsteil ein beliebtes Ferienparadies.
Diesmal waren wir in touristischer Gegend unterwegs, und so erhielten wir auch Urlauber-Post. Aus Leipzig schreibt uns Angela Bohrmann: „Hallo liebes ‘Damals-war’s’-Team, mit unserer Seniorenradsportgruppe ‘Die flotten Reifen’ aus Leipzig (wo ich als gebürtige Cottbuserin jetzt lebe) passierten wir Großkoschen. Die imposante Kirche fiel uns sofort auf, und wir legten spontan eine Rast ein. Und wenn ich meine Erinnerungen Revue passieren lasse, bin ich mir ziemlich sicher, dass der gesuchte Ort Großkoschen ist.“ Stimmt. Klaus Hirsch aus der Dresdener Straße in Großkoschen weiß es genau: „Dazu gibt es viel zu jedem Bild zu sagen. Als erstes sehen wir die Kirche, die es seit 1882 gibt. Vorher mussten die Kirchgänger nach Lauta in die Kirche. Trotz einer gerichtlichen ‘Klage der Eingepfarrten zu Lauta gegen die Eingepfarrten zu Gr. Koschen’ von 1867 wurde 5 Jahre später die Kirche in Großkoschen gebaut. Beim 2. Bild handelt es sich um die Schule, mir wohlbekannt, denn von 1945 bis 1953 war ich dort Schüler. Heute sind dort Wohnungen eingerichtet. Beim 3. Bild handelt es sich um die Dorfstraße, die um die um den Dorfplatz verläuft .Der Blick geht vom nicht sichtbaren Dorfmuseum (wird derzeitig umgebaut) in Richtung Kirche. Das 4. Bild gehört nicht nach Großkoschen. ‘Pallmig’s Gasthof’ gibt es in Großkoschen nicht. Da ich 1939 in Großkoschen geboren bin und immer in diesem Ort gelebt habe, kann ich dies auch an Hand von Unterlagen beweisen. Unser Gasthaus heißt ‘Zum Krug’, ist seit dem 17. Jahrhundert in Familienbesitz (Besitzer Marie Kläuschen, dann Paul Schiedlo, Charlotte Stoess und weitere). Den Namen Pallmig gibt es in den kirchlichen und amtlichen Namensverzeichnissen meines Ortes nicht. Ich füge zwei Fotos an, die zeigen: Fassadengestaltung sowie die Tür- und Torgestaltung sind vollkommen anders. Leider ist unser Gasthaus heute eine Investruine – sehr zum Ärger der Koschner Einwohner.“
Ja, die „Gruß aus…“ Karten waren offenbar vor dem I. Weltkrieg ein derart florierendes Geschäft, dass bei der Fülle der Aufträge schon mal Bildvorlagen in den Klischee-Anstalten vertauscht wurden.
Arno Schulz aus Guben schreibt: „Gesucht wird der Ort Großkoschen, den ich anhand der Kirche zuordnen konnte. Die Kirchen von Fehrow und Groß Bademeusel passen nicht zu dem Bild.“
Steffen Brähmig aus der Töpferstraße in Senftenberg macht seinem Ärger Luft: „Leider verfällt das Haus vom ehemaligen Gasthof immer mehr. Wieso fühlt sich niemand dafür verantwortlich? So ein schönes Erholungsgebiet mit einem ‘Schwarzen Schaf’ mitten im Ort. Es hängt doch die Anschrift der Immobilienfirma am Haus, und sollte diese nicht mehr existieren, muss doch ein Nachlassverwalter greifbar sein…“
Dieter Leubauer aus Cottbus meint: „Orte erkennt man meist an ihren Kirchen. Wir sehen hier die 1882 erbaute evangelische Dorfkirche von Großkoschen. Der Kirchturm hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem in Fehrow. Großkoschen erlangte eine erhebliche Aufwertung, als nach der Flutung des Tagebaus Niemtsch 1973 der Senftenberger See entstand. In dem sich dann entwickelten Naherholungsgebiet wurden zunächst viele betriebseigene Bungalows gebaut, wo ich mit meiner Familie auch zweimal Urlaub machte.
Der jetzige Ferienpark, das Amphitheater, der Badestrand, die Fahrgastschifffahrt, der Kanal zum Geierswalder See usw. – das lohnt schon den Aufenthalt in Großkoschen und seiner Umgebung.“
Klaus Reiter, Vorsitzender und Einsatzleiter im Lausitz-Aquanauten e.V., kennt sich sportlich aus: „Unweit von Groß Koschen ist eine Tauchbasis, wo ich tauchen gehe. Auf der B 96 in Senftenberg links abbiegen, dann kommt man erst durch Klein Koschen und dann zum Ferienparadies Groß Koschen. Der Ort wurde erst am 31.12.2001 zu Senftenberg eingemeindet. Etliche Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Gaststätten laden zum Urlaub am Senftenberger See ein. Eine Schleuse stellt die Verbindung zum Geierswalder See her. Sehr markant ist die evangelische Kirche, im Neugotik-Stil errichtet.“ Dazu kann Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus noch ergänzen: „Die für den Kirchbau benötigten Steine wurden aus dem örtlichen Steinbruch unentgeltlich geliefert, so dass am 8. November 1882 die neu gebaute Kirche feierlich eingeweiht werden konnte.
Gewonnen hat mit dieser „Gruß aus…“-Karte Steffen Brähmig aus Senftenberg.
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