Dissen holt Bronze beim Europäischen Dorferneuerungspreis 2022

Thomas Schmidt, Staatsminister im Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung und stellvertretender Vorsitzender der Europäischen Arge für Landentwicklung & Dorferneuerung (r.) sowie deren Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer und Juryvorsitzende Nadja Häupl (v. l.) überreichten die Auszeichnung an Bürgermeister Fred Kaiser und Katja Hoffmann, stellvertretende Bürgermeisterin von Dissen-Striesow.
Thomas Schmidt, Staatsminister im Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung und stellvertretender Vorsitzender der Europäischen Arge für Landentwicklung & Dorferneuerung (r.) sowie deren Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer und Juryvorsitzende Nadja Häupl (v. l.) überreichten die Auszeichnung an Bürgermeister Fred Kaiser und Katja Hoffmann, stellvertretende Bürgermeisterin von Dissen-Striesow. Foto: K. Möbes

Dissen (MB). „Das war ein großes Fest der Begegnung und der Freundschaft. Dissen ist stolz, bei solch einem Wettbewerb dabei gewesen zu sein“, sagt Fred Kaiser, Bürgermeister von Dissen-Striesow auf der Rückfahrt von Hofheim in Unterfranken. Mit einer Bronzemedaille wurden dort die Aktivitäten des Dorfes im Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2022 unter dem Motto „Brücken bauen“ gewürdigt.
Alle Augen waren auf die über 40-köpfige Dissener Delegation gerichtet, als die Frauen in ihren wendischen Trachten mit Haube und die Männer mit Anzug und Fastnachtstrauß am Hut in den Festsaal einmarschierten. Einen Blickfang boten die Frauen und Männer aber auch bei den Abendveranstaltungen sowie bei der Ausstellung mitten im Zentrum von Hofheim. Der Preisträger des vorherigen Wettbewerbs, die Allianz Hofheimer Land, war Gastgeber der zweitägigen Auszeichnungsveranstaltung. An den Markständen mitten im Zentrum von Hofheim stellten sich die teilnehmenden Dörfer und Regionen vor. Die Dissener Delegation hatte neben vielen Informationsmaterialien kulinarische und kunsthandwerkliche Besonderheiten aus dem Spreewald mitgebracht, wie (natürlich) Spreewälder Gurken, sorbische Ostereier, Blaudruck und Spreewaldbitter. Begeistert wurden Leinöl mit Zucker oder Salz gekostet oder Kostproben von frisch angerührtem Quark und Leberwurstschnittchen. Vor dem Stand tanzten die Dissener gemeinsam mit Passanten die Annemariepolka. Auch zum kleinen Sorbisch/Wendisch-Sprachkurs waren Interessierte eingeladen. Und es wurden Brücken gebaut. So sang man gemeinsam mit der Thallwitzer Delegation aus Sachsen, mit den Tschechen aus Ratiboř oder versuchte sich im Alphornblasen.
Fred Kaiser war vor allem der Erfahrungsaustausch wichtig: „Es war absolut beeindruckend zu sehen, was die ländlichen Regionen und Dörfer in Europa auf die Beine stellen. Viele Beispiele sind nachahmenswert“, sagt er mit Blick auf den Gastgeber. Die Allianz Hofheimer Land ist ein interkommunaler Verbund aus sieben Kommunen. In freiwilliger Zusammenarbeit hat er die enormen strukturellen Probleme, die aus der jahrzehntelangen Randlage im so genannten „Zonenrandgebiet“ zu Thüringen resultierten, gemeinsam und nicht im Wettbewerb der Gemeinden untereinander bewältigt und „ohne dass die Gemeinden ihre Selbstständigkeit aufgeben mussten“, so Kaiser.
21 Teilnehmer aus Österreich, aus der Schweiz und der Slowakai, aus Tschechien, Slowenien, Polen, Ungarn, aus den Niederlanden, Finnland und Belgien haben sich 2022 am Wettbewerb um den 17. Europäischen Dorferneuerungspreis unter dem Motto „Brücken bauen“ beteiligt. Dissen war vom Land Brandenburg zum Wettbewerb delegiert worden und einer von fünf Teilnehmern aus Deutschland. Preisträger des Europäischer Dorferneuerungspreis 2022 ist Stadtschlaining im Burgenland (Österreich). „Die Teilnahme am Wettbewerb hat sich gelohnt und wir sind um viele Erfahrungen reicher geworden, und vielleicht können wir neue Partnerschaften aufbauen“, erklärt Fred Kaiser.

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