Leider reichte in Forst das Geld nicht für einen richtigen städtischen Aufbau.
Manfred Peter aus der Märkischen Straße in Forst/L hat gar keinen Zweifel: „Bei dem Bild vom 24. Oktober handelt es sich eindeutig um den Forster Lindenplatz mit Siegessäule. Ich habe das gleiche Foto fast von der gleichen Stelle, dem heutigem Gutenberghaus, aufgenommen, nur mit Wochenmarkt, der dort regelmäßig bis in die 1950 Jahre stattfand. Zu DDR-Zeiten nannte sich der Lindenplatz noch Goetheplatz. Mein Großvater Paul Peter väterlicherseits wohnte 1927 am Lindenplatz Nummer 10.“
Auch S. Menzel aus der Klaus-Hermann-Straße in Guben erinnert sich richtig: „Wir sind wieder in Forst N.L., der alten Tuchmachermetropole, wo einst viele Webstühle klapperten, im Stadtbild mit einem Wald von Fabrikschornsteinen. Alte Wanderer der Mark Brandenburg berichteten über den Lindenplatz, nördlich des Marktes mit ‘Kriegerdenkmal’. Es war ein Denkmal für die gefallenen Soldaten im Frankreich Feldzug. Der Lindenplatz, nördlich vom Markt mit der evangelischen St. Nicolai Kirche und umgeben von der Lindenstrasse und Schlossplatz, war früher einmal an Markttagen gut besucht.“
Klaus Reiter vom Eschenweg in Cottbus beschreibt näher: „Wir sehen hier den Lindenplatz, inmitten des Zentrums. Rechts ist die Ehrensäule zum Gedenken der Gefallenen in den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71. Auf dem Sockel steht die ‘Germania’. Bis 1918 wurde jedes Jahr ein großer Umzug durchgeführt zum Sedan-Tag. In dem großen Gebäude befand sich der Elektroladen der Familie Gilbrich. Da es noch keine Baumärkte gab, versorgte man sich dort mit Elektromaterial und Glühlampen. Des Weiteren befand sich dort auch das Sportgeschäft Brüllke. Leider wurde es 45 zerstört und man errichtete in den 60ern einen Wohnblock. Nach dem Krieg wurden leider keine Gelder eingesetzt, um einen richtigen Marktplatz zu bauen. Nur die Häuser gegenüber des Kirchturms stehen noch und bilden das Tor zur Cottbuser Straße.“
Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus ergänzt: „Das Kriegerdenkmal auf dem Lindenplatz wurde 1874 zur Erinnerung an die im deutsch-französischen Krieg 1870/71 gefallenen Bürger aus Forst, Alt Forst und Berge errichtet. Die Säule mit einer Germania-Statue wurde laut Stadtarchiv im Eisenhüttenwerk Lauchhammer gefertigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das nun als ‘militaristisch’ geltende Denkmal abgebrochen.“
So erging es den Obelisken oder Stelen zu diesem Thema überall.
Sebastian Sachse mailt: „Auch in Spremberg und Cottbus gab es die Säulen. Die in Spremberg wurde durch eine Bürgerinitiative erneuert und soll wieder aufgestellt werden. Man konnte sie nicht einschmelzen, so wie in Cottbus, weil sie aus Stein ist. Auch in Dörfern gibt es diese Denkmale.“
Gewonnen hat Klaus Reiter aus Cottbus
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