Forst: Kleinkriege per Steinschleuder

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In unserer letzten Ausgabe haben wir die Kirchstraße im Zentrum von Forst erreicht

Leser erinnern sich an ihre Erlebnisse in der Kirchstraße zu Forst:
Zu unserem jüngsten Rätselbild haben uns wieder zahlreiche Zuschriften erreicht. Zu den richtigen Einsendungen gehört auch die Zuschrift von Margitta Bartel aus Forst. Sie schreibt: „Das Foto vom 27. Februar ist die Kirchstraße. Links befindet sich der ehemalige Kindergarten, der danach der Sitz der ehemaligen AWG war und heute ein Wohnhaus ist. Vorn sind die Schienen der Schwarzen Jule zu sehen, die eine innerstädtische Bahn war. Die Aufnahme muss vom Ende der 1950er-/Anfang der 1960er-Jahre sein. In diesem Zeitraum wurden die Wohnblöcke links und rechts gebaut.“
Wolfgang Schenk berichtet per Telefon: „Es handelt sich um die Kirchstraße zwischen dem Lindenplatz und dem Standort des ehemaligen Jahnschen Schlosses  am Eingangsbereich der Richard-Wagner-Straße (von rechts) und dem Abzweig Richtung Stadtmühle (nach links, nicht mehr im Bild). Am Mühlgraben traf ich mich gern mit einigen meiner Jugendfreunde, oder wir angelten. Später, von 1967 bis 2000, wurde der Mühlgraben Bestandteil meiner Beschäftigung bei der Wasserwirtschaft Spree-Oder-Neiße. Als sich in den Nachkriegsjahren anstelle der Neubauten noch Fabrikmauern entlang des Mühlgrabens befanden, war dort das Herrschaftsgebiet  der sogenannten Bobbybande. Die war unter anderem mit der Feldschlösschenbande verfeindet. Da wurden Kleinkriege mit der Steinschleuder ausgetragen. Auf dieses Ruinengelände konnte man aus Richtung Kirchstraße mittels Leiter in die Ruine steigen. Es gab aber auch die Möglichkeit des Zugangs über Dampfrohre, die zum Industriegebiet gehörten. Allerdings wurden auch diese sehr gut bewacht und mit Steinschleudern verteidigt. Nach meinem Austritt widmete ich mich der Natur und wurde zum jüngsten Mitglied des Kulturbundes. Ich beschäftigte mich mit Hans-Joachim Leonhardt oder ging mit meinem Freund Kuno die Glocke der Stadtkirche läuten. Wenn mir im Sommer dannach zumute ist, mache ich meine Ruhepause auf der Bank an den Platanen in der Bildmitte, um meinen Erinnerungen nachzugehen oder mich mit Gleichgesinnten zum Gespräch zu treffen.“
Stefanie Dommaschk aus Forst schreibt: „Auf dem Rätselfoto ist die Kirchstraße zu sehen. Der große Baum in der Mitte des Bildes ist das letzte Überbleibsel des Jahnschen Schlosses, nämlich die Platane. Im Erdgeschoss des linken Gebäudes befand sich die Verwaltung der Forster Wohnungsgenossenschaft, bei der ich auch eine Zeit beschäftigt war. Die Wohnblöcke dahinter gehörten auch der Forster Wohnungsgenossenschaft.“
Petra Habel, ebenfalls aus der Rosenstadt, merkt an: „Das Suchbild war für mich diesmal einfach. Es zeigt die Kirchstraße, in der ich bis ca. 1980 meine Kindheit und Jugend verbrachte. Damals wohnte ich in der Kirchstraße 2 b. Die Wohnblöcke wurden Ende der 1960er-Jahre gebaut. Auf dem Bild ist auch mein ehemaliger Kindergarten zu sehen. Ich fühlte mich dort wohl, so dass ich meinen Sohn auch dort in den Kindergarten schickte. Später war das Gebäude der Sitz der AWG. Alles in allem war das eine schöne Kindheit, an die ich mich immer wieder gern erinnere.“
Heinz Lüdecke aus Forst weiß auch über den Kindergarten Bescheid: „Die Einrichtung war ein gut eingerichteter Kindergarten, der sogar einen eigenen Swimmingpool besaß. Eine Garage des Typs „Nachterstedt“, in der das Spielzeug eingelagert wurde, steht heute noch auf dem Hinterhof und dient als Garage.“
Gewonnen hat Margitta Bartel.
Herzlichen Glückwunsch!