Alte Neißestadt Guben: Altes Wehr und Brücke in Guben

Die Gebäude am linken Neißeufer und die Klosterkirche sind zu erkennen.

dw Guben
Der vorwiegend mit Calau in Verbidung gebrachte Carl Anwandter besaß, bevor er in der Schuhmacherstadt Bürgermeister wurde, in Guben eine Apotheke.

Sabine Mischok aus der Sanzebergstraße in Cottbus reimt ihre Antwort: „Die Rätselfrage war nicht schwer,/ Guben und Details geben die Antwort her. / Neißebrücke, Theater, helles Gebäude mit Cafe Schöneberger und Klosterkirche sind markant, / die Lösung hat man schnell erkannt.“
Gert Richter aus Alt-Deulowitz geht inhaltlich in die Tiefe: „Es handelt sich hier um die Antwort C – in Guben; deutlich sind die Klosterkirche, das Central-Hotel, das Wehr mit seinen Eisabweisern vor der großen Neißebrücke und das Theater zu sehen.
Das Gebäude in der linken Bildmitte wurde ca. 1830 als Hotel ‘Prinz Karl v. Preußen’ erbaut. Bei dem bis dahin verheerendsten Neißehochwasser im Februar 1897 wurde es unterspült und musste abgerissen werden. Danach entstand dann 1905 das Central-Hotel mit dem Cafe Schönberger. Nach 1945 wohnte u.a. Dr. Ayrer darin. Nach der Wende wurde es rekonstruiert und Sitz von Zoll u. Bundesgrenzschutz und neuerdings auch der Polizei.
Das ca. 1840 errichtete Gebäude gegenüber dem Cafe Schönberger war die königlich privilegiert Apotheke; die besaß von 1825 bis ‘29 der dann nach Luckau gegangene Karl Anwandter, der als Bürgermeister und Mitglied der preußischen Nationalversammlung an der Revolution 1848 teilnahm und 1850 nach Chile emigrierte. Dort gehörte er in Valdivia zu den Gründern der Deutschen Kolonie in Chile, denen man folgenden Spruch widmete: ‘Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not, dem Dritten das Brot’”.
Arno Schulz, Guben, Kupferhammerstraße, beschreibt: „Auf dem Bild ist im Mittelpunkt die hölzerne Neißebrücke von Guben abgebildet, welche 1922 durch eine massive Brücke ersetzt wurde. Diese wurde am 17. April 1945 von der Wehrmacht gesprengt und Anfang der 50er Jahre von den Polen wieder aufgebaut. Das für die Betreibung des E-Werkes erforderliche Wehr, wurde 1923 erneuert und dann wieder nach ‘45 mit dem Brückenneubau. Vom Turbinenhaus des Kraftwerkes ist am Bildrand noch eine Ecke zu erkennen. Rechts im Hintergrund steht das 1874 errichtete Theater, das leider im September 1945 durch Brandstiftung vernichtet wurde. Links noch hinter der Brücke, das 1905/06 auf der Ruine des Steinersche Grundstücks errichtete Central-Hotel und Caffee-Schöneberger. Nach zahlreichen Nutzerwechseln heute Polizeistation. Weiter links einst das Elektrogeschäft Pahms, heute Büro und Wohnungen. Daneben das 1899 erbaute Hotel ‘Hohenzollern’, jetzt Wohnungen. Im Hintergrund die 1862 errichtete Klosterkirche für die eingepfarrten Landgemeinden. Erbaut wurde diese an der Stelle, wo vorher das Gotteshaus des Klosters stand, daher Klosterkirche. Ganz links im Vordergrund einst das älteste Kino von Guben, 1907 von Willi Beuling eröffnet, später Ufa-Kino, heute Grenzzufahrt.“
Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus ergänzt: „Das (gelbliche) Gebäude in der Bildmitte zeigt das Central-Hotel und das Café mit Konditorei Schönberger, in einem Haus, an der Frankfurter Straße. Die neue Neißebrücke wurde 1922/23 eingeweiht. Zu sehen ist hier noch die alte Holzbrücke. Im Hintergrund erkennt man das Theater, das rund 750 Besuchern Platz bot. Dieses befand sich auf der Schützeninsel. Die Eröffnung fand am 1. Oktober 1874 statt. Heute erinnert ein neu aufgebautes Eingangsportal mit originalen Säulenresten an das Bauwerk.“
G. Schmiedel mailt: „Mit dem breit aufgestauten Wasser hätte das auch Spremberg am dortigen Mühlenwehr sein können. Von der Bebauung ist dort ja durch den Krieg nicht viel geblieben. Aber halbrechts gibt das über die Bäume ragende Theater den sicheren Hinweis auf Guben bzw. heute Gubin. In einem der Niederlausitz-Jahrbücher wird beschrieben, dass bis hierhin der Schiffsverkehr von der Oder ging. Kaum zu glauben, aber doch eine erwiesene Tatsache.“

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