Altes Cottbus: Am ältesten Zapfhahn der Stadt…

…steht in fünfter Generation „Stadt Dresden“-Wirt Enrico Reinhardt.

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Das Brauereifahrzeug hält vor „Stadt Dresden“.

„Ganz klar: ‘Stadt Dresden’, bewirtschaftet seit 35 Jahren von Familie Reinhardt, die zuvor das legendäre ‘Paulaner’ an der Oberkirche hatte“, erklärt S. Sachse nur kurz. Ausführlich schreibt Manfred Gnida aus Spremberg: „Die erwähnten drei Lokale ‘Zur Friedensburg’, ‘Brandenburger Hof’ und auch ‘Stadt Dresden’ sind sehr alte Restaurants mit langer Tradition und zum Teil mit mehrfachen Generationswechseln bewirtschaftet. Das Foto zeigt das Restaurant ‘Stadt Dresden’ in der ehemaligen Dresdener Straße 27. Alle drei genannten Lokale mit ihren urigen Einrichtungen kann man heute noch in der Stadt besuchen. Charakteristisch zum Foto ist der Erker überm Eingang, den die anderen zwei Lokale nicht haben und der heute noch ein Teil zur Lösung ist. Die Gleise der Straßenbahn weisen auf die verkehrsreiche Straße hin. Berichtet wird, dass sich der älteste Zapfhahn der Stadt (um 1895) in ‘Stadt Dresden’ befindet und hier in der heutigen Straße der Jugend ein Aufenthalt im rustikalen Stil dem Wohlgefühl der Gäste dient. Das Bier ist heute eine andere Sorte wie einst das Merkur Bier, und so erinnert eine Urkunde von 2009 an die Verbundenheit für zwanzig Jahre mit der Bitburger Brauerei. Der Oldtimer Lastzug erinnert an die Brautradition der Stadt.1985 konnte an 600 Jahre dieses Gewerbes erinnert werden. Die älteste damals erhaltene Brauerei in Cottbus war um 1860 gegründet und 1898 als Bayrische Brauerei Kirchner erwähnt worden. 1893 wurde eine weitere Brauerei erwähnt, die Vereinsbrauerei, die das damals bekannte Cottbuser Weißbier braute, und ab 1908 kam ein Lagerbier dazu. Die Vereinsbrauerei bekam später den Namen Kurmärkische Brauerei. Aus ihr wurde nach 1945 die vielen bekannte Merkur-Brauerei. Aber eine weitere Brauerei, mit der ich den Lastzug vielleicht in Verbindung bringen würde, ist die 1901 gegründete Brauerei Gustav Schutze Söhne. Ihr Erzeugnis war das Cottbuser Weißbier und das Braunbier. Der Transport zu den Kunden erfolgte anfangs nur mit Pferdegespannen und ab 1927 mit einen Lastwagen, später mit drei solchen Fahrzeugen. Schaut man genau hin, kann man unter der Reklame auf dem Anhänger die Aufschrift Cottbuser Weißbier lesen, und so denke ich, gehört der Lastzug zu dieser Brauerei. Rechts ist die National-Drogerie zu sehen, welche einst im selben Haus Nr.27 ihr Angebot hatte.“

Holger Blümel aus Kolkwitz schreibt: „Ich glaube, auf dem Foto die Gaststätte A) ‘Stadt Dresden’ in der früheren Dresdener Straße in Cottbus erkannt zu haben. Als gebürtiger Cottbuser, aufgewachsen in der Karlstraße 89, nahe Bäcker Weiland, und in die 6.POS Cottbus, Puschkinpromenade, (bis 1945 Friedrich-Wilhelm-Gymnasium) eingeschult, weiß ich, dass weder neben der Gaststätte ‘Zur Friedensburg’ noch neben dem ‘Brandenburger Hof’ eine Drogerie angesiedelt war. Da ich nicht weiß, aus welchem Jahr die Aufnahme stammt, hier ein paar Daten aus dem Jahr 1940 zur Gaststätte ‘Stadt Dresden’ bzw. zum Haus Dresdener Straße 27: Hauseigentümer waren Krautzsches Erben. Im Gasthof ‘Stadt Dresden’ hieß die Gastwirtin Margarete Krautz. Inhaber der rechts abgebildeten Drogerie war Willi Buckwar. Sicher werden Leser noch weitere Angaben zur Geschichte von ‘Stadt Dresden’ machen können, z.B. die Übernahme der Gaststätte zu DDR-Zeiten durch den Inhaber von ‘Paulaner Bräu’ vom Oberkirchplatz. Ihre Serie ‘Damals war’s’ lese ich immer sehr gern und freue mich, dass es noch so viele historisch interessierte Leser Ihre Zeitung gibt. In der Anlage übersende ich Ihnen eine Aufnahme von Cottbus, Dresdener Straße von 1923.“ Klaus Jung aus der Hans-Beimler-Straße in Cottbus meint: „Stadt Dresden müsste richtig sein. Im linken Schaufenster steht zwar ‘Gaststätte Hofburg’ aber über der Eingangstür meine ich ‘Gaststätte Stadt Dresden’ erkannt zu haben.“ Günther Biallas aus der Louis-Braille-Straße in Cottbus weiß: „Der heutige Inhaber ist Enrico Reinhardt, Enkel vom legendären Paulanerwirt Achim Reinhardt.“ Auch Klaus Reiter bezieht sich auf diese Verbindung: „Es war früher die Gaststätte ‘Paulaner Bräu’ an der Oberkirche. Die musste wegen Gebäudeabriss in die Straße der Jugend ziehen.“ An Handwerker- und Musikanten-Stammtische erinnert P. Zieger.

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Holger Blümel hat seiner Zuschrift eine Ansichtskarte der Dresdener Straße von 1923 beigefügt. Es handelt sich um einen Blick vom heutigen „Gladhouse“ in Richtung Süden. Das Lokal „Stadt Dresden“ befindet sich gleich hinter der Eisenbahnbrücke links

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