Altes Forst: Freiwillige Feuerwehr Forst und ihre erste mobile Motorspritze

Die Forster Feuerwehr bekam ihr modernes Motorfahrzeug 1920.

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Das gesuchte Feuerwehrfahrzeug bei einer Übung. Es ist 1920 in Dienst gestellt worden. Unser Leser S. Sachse hat das Bild in einem Forster Heimatkalender gefunden.

Das Rätsel war schwer zu lösen, aber Heimatfreunde wissen immer, wo sie suchen müssen. So auch diesmal. S. Sachse aus Cottbus schreibt: „Das erste Spritzenhaus in Forst soll 1786 zusammen mit dem Rathaus errichtet worden sein. Es gab vorher einen Großbrand, bei dem mit Ledereimern nicht viel ausgerichtet werden konnte. Fahrbare Spritzen gab es dann aber wohl erst nach 1800. Das hier gefragte Fahrzeug ging 1920 in Betrieb. Ich habe dazu ein weiteres Foto im Forster Heimatkalender von 2005 gefunden.“
Manfred Gnida vom Weinberg aus Spremberg stellt zutreffend fest: „Auf vielen Ansichtskarten kann man den Ort dieser Aufnahme sehen, es ist der Lindenplatz mit dem darauf erkennbaren Kandelaber. Am 9. Oktober 1862 erfolgte der Gründungstag des freiwilligen Feuerlöschwesens in Forst und am 26.März 1881 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr. Hier am Lindenplatz wurde 1828 ein für diese Zeit bestens ausgestattetes Gerätehaus gebaut. Aufblühende Industrie verlangte aber auch eine Vergrößerung des Geräteparks und es erfolgten Umbauten und Erweiterungen der Gerätehäuser. Am Pestalozziplatz zum Beispiel wurde am 1. Dezember 1889 ein Gerätehaus eingeweiht. Die Wehr modernisierte sich, als am 1. Oktober 1920 die erste mobile Motorspritze der Firma Opel, ich denke es ist die im Foto, in Dienst gestellt wurde und 1922 eine zweite folgte. Auf Fotos von 1912 konnte man schon ein Feuerwehrauto auf Basis eines 3,5 T Fahrgestells sehen. Damals waren die Fahrzeuge noch in offener Bauweise und das Personal saß im Freien bei Wind und Wetter. Erst um 1929 wurden Fahrzeuge in geschlossener Bauweise gebaut. Führend in dieser Branche waren Löschfahrzeuge der Firma Magirus, wo auch schon 1921 das erste Feuerlöschfahrzeug vom Band rollte. Zum 24. Verbandstag 1924 der Feuerwehr erfolgte eine große Ausstellung von Löschtechnik, wo auch ein motorisiertes Drehleiterfahrzeug der Firma Magirus aus Ulm von 1923 vom Typ KS 20 zu sehen war. Festlich ging es damals, wie im Foto ersichtlich, bei der Besichtigung des mobilen Löschfahrzeuges 1920 zu, aber ein Festtag war auch der 26.März 2021 zum 140-jährigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr in Forst.“
Rainer Wollmann vom Tannenweg in Kolkwitz-Hänchen schreibt u.a.: „Am 1.10.1920 wurde der Feuerwehr Forst die erste mobile Motorspritze übergeben. Wie auf dem Bild zu sehen ist, waren sehr viele Kameraden und -innen und Persönlichkeiten bei der feierlichen Übergabe anwesend. Die Übergabe ist mit einem Quantensprung zu vergleichen, denn bis zu diesem Zeitpunkt stand nur eine Dampfspritze zur Brandbekämpfung zur Verfügung. Ein organisiertes Feuerlöschwesen reicht in Forst bis ins 17. Jahrhundert zurück. Forst wurde von 1589 bis 1748 von fünf Großbränden verwüstet. Bei diesen Bränden sind nur die Grundmauern übrig geblieben. Natürlich gab es auch vor diesem Zeitpunkt schon Löschversuche, an denen sich auch Frauen beteiligten. Der Vorgänger der Freiwilligen Feuerwehr war die Turnerwehr, bevor die Freiwillige Feuerwehr am 26.03.1881 gegründet wurde. Da eine Feuerwehr unabweisbar der politischen Verhältnisse vorhanden sein muss, erfolgte nach dem zweiten Weltkrieg am 26.7.1945 die Neugründung der Freiwilligen Feuerwehr, denn die Berufsfeuerwehren und die Feuerschutzpolizei waren aufgelöst worden. Die Innenstadt von Forst war zu dieser Zeit zu 80 Prozent zerstört. Zu DDR Zeiten war u.a. die Aufgabe der Feuerwehr, Großbrände, Naturkatastrophen, Großschadenslagen usw. zu bewältigen. Nach der Wende ist das Aufgabengebiet wesentlich erweitert worden, dazu zählen u.a. Verkehrsunfälle. Die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr kann man nicht hoch genug würdigen. Dazu zählt auch die Ausbildung in der Jugendfeuerwehr, denn das ist der Nachwuchs für die nächsten Generationen.“
Dieter Buddrus meldet sich, wie er selbst schreibt, „aus dem ehemaligen Saufdrauke“ (Drebkau). Er teilt seine Vermutung mit, die wohl nicht ganz zutrifft: „Bei dem Fahrzeug handelt es sich vermutlich um ein LF15, ein Erzeugnis der Firma C. G. Magirus AG aus Ulm an der Donau. Aus dem Fahrzeug entstand dann etwas später der Typ KS20 mit dem Fahrgestell 3CS. Gesamtgewicht knapp sechs Tonnen, Motorleistung ca. 70 PS – das war noch ein Benziner. Pumpenleistung ca. 1500 Liter pro Minute, Besatzung neun Mann. Antwort A kann nicht stimmen, denn 1905 hatten die Feuerwehrleute vor der Explosionsgefahr des Benziners noch viel zu viel Angst. Damals waren der Elektro-(!) und Dampfantrieb modern, der Pferdebetrieb aber üblich. Und Antwort C kann nicht stimmen, da ab 1928 bei Feuerwehrfahrzeugen zu einer geschlossenen Bauart übergegangen wurde. Diesel kamen wegen der hinderlichen Vorwärmzeit aber erst ab ca. 1936 bei den Feuerwehrfahrzeugen zum Einsatz. Ich war nie ein Feuerwehrmann und bin auch kein Auto-Kenner. Aber meinen Einsatz im Sommer 1981 beim Waldbrand bei Knappenrode werde ich niemals vergessen.“
Zu guter Letzt Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus: „1920 begann eine neue Etappe in der Geschichte der Feuerwehr Forst, am 1. Oktober wurde die erste mobile Motorspritze von der Firma Opel in Dienst gestellt. Die zweite folgte 1922. 140 Jahre wurde die Freiwillige Feuerwehr Forst (Lausitz) in diesem Jahr alt.“

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Das Forster  Feuerwehrfahrzeug ging 1920 in Dienst.

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