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Vorletzte Woche zeigten wir dieses Motiv aus Forst/Lausitz .

Forst bleibt im Gespräch. Heidrun Molzen schreibt von ihrem Handy: „Schade, dass ich die Zeitung mit dem Foto Forst, Berliner Straße, nicht hatte. Meine Erinnerung dazu ist sehr umfangreich. Ich habe als junge Frau beim damaligen Rat des Kreises Forst gearbeitet und wir in der Kreisplankommission waren zuständig für die Planung der Innenstadt Forst. Dank des Programms zum komplexen Wohnungsbau im damaligen Bezirk Cottbus erhielt Forst zwölf Funktionsunterlagen – so hießen damals die Geschäfte in Neubauten. Diese Zahl wurde aus dem vorgesehenen Abriss vorhandener Geschäfte errechnet. Da wurden natürlich mehr Abriss-Quadratmeter angegeben als wirklich vorhanden… Das zahlte sich aus. Wir erhielten am Ende die gleiche Zahl, die durch Abriss tatsächlich weg kam.
Im April 1973 erhielt unsere Familie, da unser zweites Kind unterwegs war, glücklicherweise über dem Möbel-Geschäft eine Dreiraum-Wohnung im Erstbezug. Von dort waren dann auch, wie andere Leser bereits berichteten, die Etappenankünfte der Friedensfahrt gut zu überschauen und der Balkon wurde von meinen Kollegen optimal genutzt. Ich bin bis heute noch stolz, an der Gestaltung der Stadt beteiligt gewesen zu sein. Ich komme ab und an gern nach Forst und bin froh, dass die Wohnblöcke nicht weg sind.“ Uli Buder wurde ebenfalls durch die Leserzuschriften inspiriert: „Wenn ich Friedensfahrt höre, geht bei mir im Nachhinein noch ein Licht auf! Genau an diesem Tag spielten wir mit der ‘Variant’-Formation im ‘Lindeneck’ für die Betreuer der Friedensfahrt zur Unterhaltung. Hochrangige Leute vom DDR-Sport! Eine aufregende Mugge! Der wohnzimmerähnliche Tanzsaal war rappelvoll. Erst Unterhaltungsmusik zum Essen, dann begann der große Tanz, wo unsere Sängerin Sabine mit uns Songs von ABBA zum Besten gab. Ich musste wegen meiner Stimme immer den Roland Kaiser singen. Unser größter Fan war eine Marie-Luise, die in diesen gut beheizten Plattenbauten wohnte. Auf der Bühne gab es auch mal einen Schlagzeugbrand. Einlasser Erwin gab mir gleich den Titel: ‘Der heiße Trommler von Forst’. Da war noch gar nicht an ALDI Alfi zu denken. Über den Hof mussten wir unsere Anlage immer in den Saal bringen. Dort war auch ein Tor mit einem mehrere Kilo schweren Eisenriegel. Der knallte mal voll auf mein Kinn. Gleich eine Platzwunde! Wenn er etwas höher getroffen hätte, wer weiß, ob ich da noch gelebt hätte…“

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