Altes Senftenberg: Eine Senftenberger Fabrikantenvilla

„Sanssouci“ gab es außer in Potsdam und Guben auch im Bergbauzentrum.

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Das Lokal befand sich in einem erhaltenen Haus in Senftenberg.

Das war diesmal wieder für Leser von außerhalb des „Zielortes“ eine schwierige Aufgabe und noch dazu mit einer „Falle“ versehen – dem Namen des gastlichen Hauses. Der verführte einige Leser gleich in die Gubener (Gubiner) Berge, wo es, wie ein Leser schreibt, „das Ballhaus Sanssouci in der Grünen Wiese 3 und nach eigener Werbung 20.000 mm über der Neiße“ gab. Auch andere Leser hatten dieses Haus in den Bergen vor Augen, aber Uwe Lehmann, vom Hans-Beimler-Ring aus Altdöbern lag dann doch richtig: „Auch hier verrät das Türmchen wieder mal, wo fotografiert wurde: an der Promenade in (B) Senftenberg.“ Auch der Cottbuser Klaus Reiter fand den Weg nach „Senftenberg, am Steindamm/Am Gericht. Natürlich gibt es dieses Restaurant nicht mehr, dort ist jetzt eine Rechtsanwaltskanzlei drin. Früher befand sich da auch mal das Standesamt. Am Ende der Straße ist das Gerichtsgebäude zu sehen.“ Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus hat herausgefunden: „Die ehemalige Villa Schöppenthau wurde zu Ostern 1910 als Wein-Restaurant und Café ‘Sanssouci’ eröffnet. Ab Januar 1918 taucht im ‘Senftenberger Anzeiger’ dann die Bezeichnung ‘Wein-, Kaffee- und Bierrestaurant Vaterland’ auf. Offensichtlich erfolgte eine spontane Umbenennung des Etablissements.“
G. Schliebe hat sich bei dem profunden Senftenberg-Kenner Matthias Gleisner in dessen wertvollem Portal „Gruß aus Senftenberg“ umgeschaut und zusammengetragen: „Dies war zunächst eine Fabrikantenvilla, in der ein gewisser Oskar Kubsch am 1. Ostertag 1910 das hier gezeigte Lokal eröffnete. Es gibt auch Bilder vom recht bescheidenen Inneren. Das macht eher den Eindruck von Seminarräumen, und tatsächlich traf sich da zum Beispiel bis zum Beginn des I. Weltkriegs der Senftenberger Englisch Club: Visitors are welcome“. 1917 änderte das Lokal seinen Namen sehr patriotisch in ‘Wein- und Bierrestaurant Vaterland’. Wie lange das bestand, konnte ich nicht finden.“

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Der gut sanierten Steindamm-Villa – hier in einer Aufnahme von 2013 – fehlt das markante Türmchen. Foto: CGA-Archiv

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