Die Häuser sind teils erhalten und schmücken heute modernisiert die City.
Reinhard Semt schreibt: „Das Bild zeigt die Lange Straße mit Blick Richtung Osten zum Georgenberg. Was kaum noch jemand weiß: Genau dort befand sich auf extra terrassiertem Hangabschnitt einst eine Gärtnerei. Aufgrund der recht geschützten Südlage mit Sicherheit ein geeigneter Bereich für die Neuanlage eines kleinen, aber feinen Weinberges.“
Manfred Gnidas Adresse heißt Weinberg in Spremberg. Er schreibt: „Festliche Umzüge gab es immer zu besonderen Ereignissen und Jubiläen. Beispiele sind Schützenumzüge, Kirchenfeste, Heimatfeste und, wie im Bild, Turnfeste. Ein mit großem Aufwand gefeiertes Ereignis war 1893, als die Stadt die falsche 1000-Jahr-Feier beging – mit großem Festumzug. Hier sehen wir vermutlich den Festumzug zum 70-jährigen Bestehen des Turnvereins 1862 am 12. Juni 1932. Der Turnverein wurde vom Kürschnermeister Leopold Thumann und weiteren Personen gegründet. Die Feierlichkeiten verteilten sich auf mehrere Lokale, wie Logen-Restaurant, Konzerthaus Kobelt, Ratskeller, Bergschlößchen, Hotel Drei Kronen und dem im Bild ersichtlichen Hotel zur Sonne. Die Turner begrüßten sich damals mit ‘Gut Heil’ und im hinteren Zug erkennt man den Eichenkranzes mit Turnerkreuz. Etwas zu den Gebäuden: Links zogen sie sich bis zur Nordseite des Marktplatzes hin und werden noch einigen in Erinnerung sein. Einige prägen heute rekonstruiert das Straßenbild. Leider wurden durch Krieg Häuser wie das Hotel zur Sonne, die Verlagsfirma Saebisch und weitere rund um den Markt zerstört. Im Hotel zur Sonne fanden hohe Feierlichkeiten statt, wie am 21. Jan. 1898 zur Eröffnung der Bahnanlagen oder die Feier mit Festessen 1903 zum 88. Geburtstag Bismarcks und Fertigstellung des Turmes. In dem Haus mit der Aufschrift Butter-Hoffmann war später ein Konsum mit drei Sortimenten: Gemüse, Brot und Fleischwaren. Daneben das Haus mit dem barocken Giebel war früher das Süßwarengeschäft Cosa und nach dem Krieg die Kartoffelbräterei Bierhold. Die Berg-Drogerie von Kurt Polske wird darin noch vielen bekannt sein, denn außer Drogerieerzeugnissen war der Handel mit speziellen Liköressenzen das Besondere. Nach Abriss der Gebäude 1980 und Neubau 1981-1985 betreibt Herr Kosel ein Geschäft in Nr. 5-7 für moderne Haustechnik. Der Standort des Geschäftes in Nr. 7 soll der Legende nach im 15. Jahrhundert ein Kloster des Carthäuser-Ordens gewesen sein, und ein Gang führte zur Hauptkirche. Im nächsten Haus an der Ecke zur Amaliengasse war das Herren-Konfektionsgeschäft von Werner Tillack. Im Haus befand sich auch einige Zeit die Schneider-PGH. Dann kam das Haus der Familie Seimert mit Konditorei und Café, später Kaisers Kaffeegeschäft. Ich kenne noch ein Konsum-Heimwerkergeschäft darin und oben empfing Rechtsanwältin Dr. Fechner. Im Haus waren auch die Geschäftsstelle der Kreishandwerkskammer und unten ein Tabakladen. Nach Abriss der Gebäude entstand 1995 von der Amaliengasse bis zur Badergasse ein Neubaukomplex, und alles reicht heute mit unterschiedlichen Einrichtungen bis zur Ostseite des Marktplatzes.“
Gunter Frank von der IG Sonntagsches Haus® Spremberg e.V. erklärt: „Es ist die Lange Straße, vorn links (nicht im Bild) Weinhandlung Gässner, dann Elektro-Fachhandel Behla, im Bild angeschnitten Haushaltwaren Kosel. Dahinter heute Eiscafé Fratscher. Geradeaus befindet sich heute das City-Center Spremberg (zu DDR-Zeit unbebaut bzw. Baugrube für Plattenbauten, wurden am Runden Tisch 1989 verhindert). Beim Umzug könnte es sich um Sportler des Turnvereins 1862 handeln.“
H.-J.Klammer aus Gotha freut sich: „Endlich wieder einmal ein Bild aus Spremberg, die Lange Straße und Hauptmarkt. Links der Eigang zur Amaliengasse, wo nach 1945 die Drogerie Polske war und an der anderen Ecke ein Textilwarengeschäft (die Tochter der Besitzer ist mit mir in eine Schulklasse gegangen). Der Blick geht an der Eimündung zur Badergasse vorbei über den Hauptmarkt hin zu einer Gasse, die in die Jägerstraße mündet. Das Gebiet rechts und links dieser Gasse war zerbommt. Zeitweilig war das ein zentraler Busplatz, den ich als Busfahrer auch genutzt habe.“
Michael Popp aus Döbern schätzt: „Der Fotograf blickt wohl aus einem Fenster in der Langen Strasse in Spremberg in Richtung östliche Marktplatzseite. Das hohe Gebäude in der Bildmitte beherbergte das Hotel zur Sonne und das grössere Haus am Markt das Hotel zum Rautenkranz. Die Aufnahme entstand wohl in den 1930er Jahren.“
„Sofort erkannt: die Lange Strasse in Spremberg“, vermeldet auch Günter Peschank. „Es ist von der Spreebrücke kommend der Blick in Richtung Markt. Heute ist die Strasse vom Durchgangsverkehr abgehängt und eine kleine Einkaufmeile in alter Bausubstanz. In dem etwas nach vorn stehenden Eckhaus finden wir heute das Marktcafé. Gegenüber ist die BTU eingezogen.“
Aus Cottbus schreibt Dieter Buddrus: „Ein ganzer Teil der abgebildeten Gebäude steht noch heute, allerdings modernisiert. Und ganz vorn links auf dem Bild gab es zur Wendezeit einen Spielzeugladen, der auch Modellbahnartikel verkaufte. Genau da habe ich im Dezember 1989 eine leider schlecht konstruierte und daher schlecht funktionierende Gützold Lok für die Modellbahn gekauft.“
Gewonnen hat Michael Popp aus Döbern.
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