Es ist heute größer und hochmodern und gehört mehrheitlich einem Verein
Das Bild weckte wieder ganz persönliche Erinnerungen. Hardi Jäckel aus der Glück-Auf-Straße in Spremberg schreibt: „So klein war noch 1950 das Krankenhaus Spremberg, in dem ich nach einer komplizierten Beinoperation – ausgeführt vom damaligen Direktor Dr. Wiesner – in der 1. Etage rechts noch 4 1/2 Monate liegen mußte.“ Heinz Wiesner ist der Sohn des hier erwähnten, in Spremberg unvergessenen Arztes. Er schreibt: „Dieses Bild zeigt das Krankenhaus in Spremberg. Hier wurde ich 1942 geboren. Mein Vater, Dr.med. Alfons Wiesner, war zu dieser Zeit der einzige Chirurg in dem damaligen Kreiskrankenhaus. Nach den Kriegswirren wurde er 1947 zum Ärztlichen Direktor des Kreiskrankenhauses ernannt. Ab 1965 mußte er zusätzlich die Bürde des Chefarztes der Poliklinik und Ärztlichen Direktors der 11 Fachdisziplinen umfassenden Einrichtung übernehmen. Nach dem ersten Herzinfarkt 1968 beschränkte er seine Tätigkeit auf die chefärztliche Leitung der chirurgischen Abteilung und die Funktion des Ärztlichen Direktors. Ein 2. Herzinfarkt zwang ihn, ein Jahr vor dem normalen Ruhestandsalter die ärztliche Laufbahn zu beenden. Sein Arbeits-Lebenswerk war die ärztliche Versorgung der Bevölkerung und die Entwicklung des Krankenhauses und der Poliklinik Spremberg.“
Reinhard Borrmann aus der Turower Straße in Cottbus meint, dies könne das Krankenhaus in Spremberg im Jahre 1923 sein, das 1869 als städtisches Krankenhaus in Betrieb ging. Davon geht auch Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus aus. Er fand heraus: „Im Jahr 1868 wurde mit dem Bau des Krankenhauses in Spremberg begonnen. 1869 wurde es in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt wurden jährlich 65 Patienten versorgt. In den Jahren 1914 bis 1919 fungierte das Krankenhaus als Lazarett. Am 14. Juli 1923 erfolgte die Übergabe eines Erweiterungsbaues, der die Bettenkapazität um 58 erhöhte. Um 1923 könnte auch das Bild entstanden sein.“
Aus dem Urlaub meldet sich Klaus Reiter, Eschenweg in Cottbus, zurück: „Wir sind in Spremberg und sehen das alte Krankenhaus in der Fröbelstraße, Ecke Karl-Marx-Straße. Hier mußte ich recherchieren. Grundsteinlegung war 1868. Erweitert wurde das Gebäude 1903 mit dem Anbau eines Flachbaus. Damit standen ein Desinfektionszimmer, ein Baderaum und zwei ‘Irrenzellen’ zur Verfügung. Im dritten Anbau 1931 befand sich neben der Chirurgie und der Geburtshilfeabteilung die 1. Innere Abteilung. Zu diesem Zeitraum standen bereits 120 Betten zur Verfügung. Im Krieg wurde es als Lazarett genutzt. 2001 bis 2003 entstand das neue Haus mit 132 Betten. An dieser Stelle entstand 1864 das Gaswerk, welches aber wegen dem VEB Gaskombinat ‘Fritz Selbmann’ wieder abgerissen wurde. Da ich selbst zwei Jahre in Spremberg wohnte, mußte ich nur viermal mit meiner Tante ins Krankenhaus. Freiwillig geht man ja nicht unbedingt dort hin.“ Stimmt, insbesondere jetzt in Coronazeiten, obwohl wieder Besuche im Krankenhaus möglich sind und auch geplante OP’s durchgeführt werden. S. Sachs aus Cottbus schickt uns ein Foto und kommentiert: „Ich denke, ich habe das markante Gebäude in meinem Bestand auf einem Foto vom November 2006 gefunden. Das Objekt interessierte mich wegen seiner spannenden Entwicklung, und weil es in lokalen Medien auch immer wieder Schlagzeilen machte. Das Spremberger Krankenhaus, in dem die Dipl-Ing.-Ökonomin Kathrin Möbius nach dem altersbedingten Ausscheiden des geschäftsführenden Chefarztes Dr. Michael Bismarck die Geschäftsführung übernahm, gehört mehrheitlich (51 %) dem Förderverein, 49 Prozent der GmbH hält die Stadt Spremberg. Dem Förderverein gehören zu 90 Prozent Mitarbeiter des Krankenhauses an. Soweit ich weiß, ist diese Form der Mitarbeiter-Selbstverwaltung deutschlandweit einzigartig.“
Gewonnen hat heute Margarita Paschwitz aus Spremberg.
Weitere Beiträge über das historische Spremberg und das Umland finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar