Altdöberns Schlossherr Heinecken hat den Ort vorteilhaft entwickelt.
Diesmal war die Erkenntnis klar. Alle Einsender haben Altdöbern erkannt. Das einst schon fest vergessene Kleinod ist also zurück im Bewusstsein der Lausitzer. Unser Leser Klaus Reiter aus Cottbus hat beobachtet: „Sehr markant sind die fünf Schornsteine um es zu erkennen. Altdöbern befindet sich in der Niederlausitz, in der Nähe von Großräschen mit den Ortsteilen Chransdorf und Peitzendorf. Hier war eine frühdeutsche Wasserburg, die wurde durch den Schlossbau (1571-1586) ersetzt. Dies geschah durch den Beamten Hans von Dieskau. 1671 wurde es an Herrn von Bomsdorff verkauft. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb 1880 Heinrich Graf von Witzleben das Schloss . Bis 1905 wurde ständig gebaut, so entstanden auf der Rückseite zwei Zwiebeltürme. Die Parkanlage wurde durch den Pückler-Schüler Eduard Petzold zu einem 55 Hektar großen Landschaftspark gestaltet. Zwischen 1943 bis ‘45 war hier auch mal die schwedische Botschaft. Bis 1974 war es ein Alten-und Kinderheim. Sehr interessant: 1976 wurde im Schloss der DEFA-Märchenfilm ‘Der Meisterdieb’ gedreht. Nach der Wende übernahm die BRB Schlösser GmbH dieses Objekt und es Begann die Restaurierung.“
Auch Rainer Wollmann aus Hänchen fand die Quellen: „Es handelt sich um das Schloss Altdöbern. Ein Vorgänger des Schlosses wurde 1571 errichtet. Das Schloss hatte mehrere Besitzer, bis 1943-1945 die schwedische Botschaft einzog. Somit waren der Park und das Schloss exterritoriales Gebiet. Davon zeugte noch zu DDR-Zeiten die auf das Dach gemalte schwedische Flagge. Nach 1945 ist das Schloss in Rechtsträgerschaft der Gemeinde Altdöbern gegangen. Die Gemeinde hat die Liegenschaft an die Caritas vermietet, die das Gebäude bis 1974 als Kinder- und Altenheim nutzte. Danach herrschte Leerstand, welcher sich sehr negativ auf die Bausubstanz auswirkte. Vandalismus herrschte auf der gesamten Liegenschaft Schloß und Park, da eine Einfriedung nicht vorhanden war. Zusätzlich wurde durch den Bau eine Freilichtbühne der Schlosspark in seiner Struktur zerstört. Der Park litt weiterhin durch den nahen Tagebau Greifenhain an Wassermangel. Im Zusammenhang mit der Gemeinde und dem Schloss Altdöbern muss auch der Tagebau Grefenhain (1936-1994) betrachtet werden, denn aus diesem ist der Altdöbener See mit der Halbinsel Pritzen entstanden. Pritzen hat sich in den letzten Jahren zu einem Urlaubsgeheimtipp entwickelt. Es wurde nach der Wende einmal eine schwimmende Brücke zwischen Pritzen und Altdöbern geplant. Sollte die BuGa in den 30-er Jahren in die Niederlausitz kommen, könnte die alte Verbindung zwischen den beiden Orten Realität werden und blühende Landschaften können sich in der Niederlausitz nach dem Kohleausstieg bilden.“
S. Sachse mailt: „Wichtigster ‘Hausherr’ war wohl im 18. Jahrhundert Carl Heinrich von Heinecken, kursächsischer Geheimer Kammerrat und Privatsekretär des Premiers Heinrich Graf Brühl, dessen Schloss im nahen Pförten er auch betreute. Als weiter wichtig erwiesen sich hingegen die letzten Hausherren vor der Wende. Das Schloss sollte zu einer zentralen Parteischule der LDPD (Liberal-Demokratische Partei Deutschlands) ausgebaut werden. Das Vorhaben scheiterte an ständigem Materialmangel. Immerhin wurde der Verfall aufgehalten, und 1990 hatte sich die Sache erledigt. Der FDP, in der die Ost-Liberalen aufgingen, zeigte offenbar kein Interesse an der Immobilie.“
Jens Pumpa aus Cottbus fügt an: „Die dreiflügelige Schlossanlage vermietete die Gemeinde Altdöbern 1946 an den Caritas-Verband. Dieser nutzte es zunächst als Waisenhaus, später bis 1974 als Kinder- und Altenheim.“
Bei dem sächsischen Prof. Eduard Schmidt ist nachzulesen, dass Minister Brühl den begabten Heinecken aus Lübeck protegierte und ihn schließlich zum Oberamtsrat im Regierungskollegium der Niederlausitz machte. Weiter: „1749 erhob ihn (Heinecken) der Kaiser in den Adelsstand mit dem Prädikat ‘von Heinecken, des Heiligen Römischen Reichs Ritter’. Aber Heinecken sorgte auch für seinen Besitz. Er vermehrte die Zahl der Markttage in Altdöbern über das Doppelte, besserte die Einrichtungen der Papiermühle, vergrößerte den Wirtschaftsbetrieb durch eine Bierbrauerei, später durch eine nicht unbedeutende Tabaksmanufaktur, siedelte neue Handwerke im Ort an und gliederte ihn als Station der kurfürstlich-königlichen Post in die große Linie des westöstlichen Verkehrs Dresden-Warschau ein. Damit war eine Verbesserung der nach Altdöbern führenden Straßen verbunden. Deshalb schrieb der Ortspfarrer bei Heineckens Tod ins Kirchenbuch: ‘…er hat sich um Altdöbern besondere Verdienste erworben, indem er dieses ehedem schlechte und verwilderte Dorf in eines der schönsten und anmutigsten umgewandelt hat.“
Hildegard Jahn mailt uns: „Das Bild kenne ich sehr schön farbig. Es gehört zu den berühmten Duncker-Ansichten. Reizvoll ist der Park am Schloss Altdöbern, in dem leider jetzt auch die Parkfeste ausfallen mussten. Aber wenigstens kann man doch das entzückende Café im Gartenhaus besuchen. Eine gute Empfehlung!“
Weitere historische Beiträge aus der Niederlausitz finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar