Altes Cottbus: Die Kaiser-Friedrich-Straße, heutige Karl-Liebknecht-Straße

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Heutige Karl-Liebknecht-Straße, fotografiert von der Bahnhofstraße Richtung Brandenburger Platz (Lösung B), als gerade die neue Straßenbahn hier hindurch fuhr

Die heutige Karl-Liebknecht-Straße war eine der vornehmsten Adressen / Kaum erkennbar, überall Vorgärten.
Das ist schon erstaunlich: Nur selten zeigen wir „Damals“-Bilder, auf denen Häuser zu sehen sind, die es nahezu unverändert und lückenlos heute noch gibt. Und doch war gerade das Motiv der Vorwoche sehr schwer zu erkennen. Es gab nur wenige sichere Antworten. Daher haben wir diesmal zur Auflösung ein aktuelles Foto gestellt, das genau diese Bildsituation zeigt.
Zugegeben: Auch wir mussten weit zurück in die Adressbücher gehen, um Kaufmann Gustav Saalmann zu finden, der in der Kaiser-Friedrich-Straße 126 (vor 1893 die Nummer 85) ein Tuchlager unterhielt. Das Haus (und auch Nummer 127 neben-an) gehörte damals dem Gutsbesitzer Ernst Hemprich, der den Ottilienhof betrieb, wo später die Neubauten der Wilhelm-Pieck-, jetzt wieder Ottilienstraße, errichtet wurden.

In der „feinen“ Kaiser-Friedrich-Straße war sein Geld bei potenten Mietern gut angelegt. In den beiden erwähnten Häusern (links im Bild) waren neben erwähntem Kaufmann Saalmann und Restaurateur Reimar Haack die Fabrikanten Max Frank, Gustav Schubert und Paul Stauß sowie Photograph Gustav Werner eingemietet. Gut 30 Jahre später (um 1930), als es hier schon keine Vorgärten mehr gab, waren im Haus Nr. 126 eine Delikatessen-Filiale, ein Gemüseladen und eine Reinigungsanstalt. Gutsbesitzer Hemprich hatte das Haus an den Anwalt Dr. Frommer verkauft, und als Mieter waren die Architekten Stiefler und Könecke sowie ein Oberpostinspektor und ein Bürovorsteher eingezogen. Nebenan gab es dann schon die Buchhandlung von Paul Uttech; ältere Cottbuser erinnern sich, dass der Volksbuchhandel hier bis in die 70er- Jahre noch ein Antiquariat, geführt von Helmut Klausch, unterhielt.
Mehrere Leser waren mit ihren Lösungsangeboten nahe am Ziel, aber Volltreffer gab es leider gar keinen. Wir zogen also einen Gewinner aus den B-Vorschlägen, auch wenn alle sich im Detail leicht verirrten. Der Preis geht also an Ramiro Lehmann aus Cottbus.

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