Mangel im Gemüsegeschäft und gegenüber Lebensmittel auf Marken:
Sandower waren diesmal im Vorteil. Wolfgang Kroschel aus der Hainstraße erinnert sich lebhaft: „Das typische Eckhaus mit dem Eckeingang zum Bäcker Malbrich, davor Christ, gehörte zu Sandow. Und dann das Gemüsegeschäft, seit ewiger Zeit geleitet von Frau Vlasta, wahrscheinlich als Kommissionshändlerin der HO. Ich erinnere mich an 1955. An der Hand meiner Großmutter, die dort Erbsen kaufen wollte und keine bekam, verließen wir das Geschäft und Oma schimpfte: “Zehn Jahre nach Kriegsende und keine Erbsen!” Nach Erbsen habe ich später als Schuljunge nie gefragt, aber es gab schönes Wasser-Stieleis, halb Vanille, halb Schoko oder auch halb rot. Das war dann aus Polen. Kostete 20 Pfennig.
In der Gegend war auch das Papier- und Schulwarengeschäft von Konnopke, der, im Unterschied zu Frau Vlasta, immer ein wenig mürrisch zu seinen minderjährigen Kunden war.“
Herbert Ramoth ergänzt: „Ging man an diesem Gebäude links vorbei, betrat man die ehemalige Dissenchener Straße stadtauswärts. Der Gemüseladen wurde dann in das Eckhaus der Bruno-Dickhoff-/Franz-Blümke-Straße verlegt (jetzt Hermannstraße/Max-Grünebaum-Straße. Aber auch dort ereilte ihn das Schicksal des Abrisses, denn an dieser Stelle wurde die Herz-Apotheke errichtet.“
Loni Buchholz aus der Bautzener Straße, die heute unsere Gewinnerin ist, erzählt: „Ich erkenne den Muskauer Platz, um die Ecke war die Dissenchener Straße und schräg davon zweigte die Peitzer Straße ab. Bevor es in diesem Geschäft Gemüse gab, war es nach dem Krieg ein Lebensmittelgeschäft. Gegenüber befand sich ebenfalls ein Lebensmittelgeschäft, ‘Walde’, und zwei Häuser davor der Milchladen ‘Kieper’. In letztere Geschäfte wurde ich als Jugendliche zum Einkaufen mit Lebensmittelkarten geschickt.“
Horst Hauptmann meint: „Im Gemüseladen war lange Zeit Herr Bogusch der Leiter. Er war zu alten Zeiten ein sehr bekannter Fußballspieler in Cottbus.“
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