Der Radius der Straßenbahnschienen war zu eng – 5 Häuser mussten fallen.

„Der Pfeil zeigt auf ein normales Wohn- und Geschäftshaus“, hat Ramiro Lehmann aus Sielow richtig erkannt. „Zu sehen ist ein Teil des Hauses Marktplatz 3. In diesem Haus hatte der Uhrmachermeister und Juwelier Karl Bär bis 1935 seine Geschäftsräume. Er zog dann in die Berliner Straße 2, weil das Haus 1936 abgerissen wurde. Grund des Abrisses war, mehr Platz für die Straßenbahnzufahrt in die Sprem zu schaffen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie Cottbus einmal aussah.

Auch wenn ich eine sehr große Bildersammlung habe, kommen immer mal wieder neue Ansichten dazu. Vielen Dank dafür.“ Jens Pumpa aus Cottbus erklärt. „Wir sehen zum damaligen noch sogenannten Marktplatz mit dem Häuserquartier westlich des alten Rathauses. Eines besseren Verkehrs wegen wurden diese Gebäude in den Jahren 1935 bis 1938 abgerissen.“

Frank Irmer aus der Cottbuser Philipp-Melanchthon Straße beschreibt: „Wir schauen in die Sprem Richtung Norden zum Markt, heute Altmarkt. Der Pfeil deutet auf ein Wohnquartier von sieben Parzellen (Hausnr. 85-91/1880), das durch eine Gasse vom Alten Rathaus getrennt war. Die Häuser wurden im Zuge der Neugestaltung des westlichen Altmarktes 1936 aus verkehrstechnischen Gründen abgerissen. Im Eckhaus Sprem/Marktplatz befand sich das Uhrmachergeschäft von Karl Bär, wo auch seit 1903, die ‘Elektrische’ vorbeifuhr.“

Die Aufgabe war diesmal schwierig, weshalb wir mit einigen Archivbildern gern Aufklärung geben. Immerhin ergänzen einige Leser unser Wissen vom Alten Rathaus. Klaus Reiter etwa schreibt: „Der östliche Teil wurde bereits im 14. Jahrhundert gebaut. 1648 begann der Bau des achteckigen Turms, der 43 Meter hoch war. Beim Stadtbrand 1671 ist es komplett abgebrannt. Ende 1700 wurde es neu aufgebaut und 1767 wurde der barocke Giebel vorgesetzt. Damit war das Rathaus dreiteilig: Ratsgebäude, gotischer Bierkeller und der Turm mit Glocke. Nach 1690 bekam das Rathaus eine Stundenglocke, von Franziscus Voillard gegossen. Ab 1920 hatte das Rathaus eine elektrische Uhr. Die Räume wurden auch als Brotfabrik, Blumenladen und für Kaffeeausschank genutzt. Über die Zerstörung 1945 gibt es unterschiedliche Angaben. 1948 wurde die Ruine abgerissen. Nach Ausgrabungen 1999 begann die Neugestaltung des Marktplatzes.“

Eberhard Witzke dankt für das (gewonnene) Karpfenbuch, das gut angekommen ist. Er meint: „Das Alten Rathauses war ein imposanter Bau mit Querbau, Renaissanceturm und Langbau. Leider durch Brandstiftung am Kriegsende vernichtet. Schade, dass es nicht wieder aufgebaut wurde. Vielleicht könnte ein Cottbuser Künstler ein Bild vom Alten Rathaus auf den Altmarkt sprühen. Dann wäre dieses wieder im Gedächtnis der Bürger und die Touristen würde es auch freuen.“

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