„Hier war mein Revier“ / Erinnerungen an die zentrale Straßenbahnstation
Viele Leser erinnern sich an die zentrale Staßenbahn-Haltestelle der 1950er und frühen 60er Jahre am Altmarkt. Sigrid Risse, die heute in der W.-Brandt-Straße wohnt, schreibt: „Das Bild ist aus dem Fenster unseres damaligen Wohnzimmers im Haus Marktstraße 14 fotografiert. Meine Mutti verkaufte in dem Kiosk Zigaretten und Bockwürste. Danke für das Bild. Es erinnert mich an meine Kindheit.“ Joachim Martin aus der W.-Riedel-Straße wählte die richtige Antwort-Rufnummer und sagte: „Es ist die zentrale Straßenbahnhaltestelle. Ich war damals Revierpolizist und bin dort viel Streife gelaufen.“ Reiner Schwittlich aus Friedland, der sich über ein historisches Cottbusbild „sehr freuen würde“ (hat geklappt, siehe unten) meldet sich: „Hallo, lieber Märkischer Bote, nach 25 Jahren war ich wieder in meiner Heimatstadt zu Besuch und las natürlich den ‘Boten’. Ich kann mich genau an dieses Bild erinnern; es war eine zentrale Straßenbahnhaltestelle.“
Unser poetischer Leser Georg Müller ist wieder online: „Es war nie Ersatz für ein nicht wiederaufgebautes Rathaus, und kann wohl auch nicht mit einer künftigen Haltestelle auf dem Bahnhofsvorplatz konkurrieren – war aber ein gewisser Anziehungspunkt auf dem Altmarkt nach der Trümmeraktion für zahlreiche Lauf- und Fahrkundschaft der aufstrebendenfünfziger Jahre. Da gab es Zeitungen, Raucherbedarf, was für trockene Kehlen und leeren Magen; sogar eine mobile Eisdiele. Einige blicken schon ungeduldig nach der Tram aus Richtung Sandow; gleich wird sie zur weiteren Belebung der Sprem am Markt einbiegen…“
Jens Pumpa aus der Rostocker Straße weiß: „Im Pavillon befanden sich ein Kiosk, ein Fahrscheinverkauf und ein kleiner Aufenthaltsraum für das Straßenbahnpersonal.“
Auch Rosemarie Lehradt aus der Saarstraße hat geschrieben: „Oft musste ich – damals noch nicht Cottbuserin – diese Haltestelle mit meiner kleinen Tochter nutzen, um zum Orthopäden zu kommen.“ Wahrscheinlich meint sie den legendären Dr. Steinhäuser in der Berliner Straße. Und auch Charlotte Baronick in der Finsterwalder Straße erinnert sich mit fast 92 Jahren gut an das Bild, ebenso „Mopedfahrer“ Gunnar Schütt, Reinhard Borrmann aus der Turower Straße und viele mehr, die Karten schickten, telefonierten oder mailten.