Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Crossen - Wo der Bobr auf die alte Oder trifft - Märkischer Bote Crossen - Wo der Bobr auf die alte Oder trifft Crossen - Wo der Bobr auf die alte Oder trifftMärkischer Bote
Freitag, 26. April 2024 - 22:52 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Mainly clear
9°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Crossen – Wo der Bobr auf die alte Oder trifft

Damals war´s | Von | 30. September 2022

Crossener Brücke

Die Brücke führt in Crossen über die Oder

Auch diese Septemberwoche haben wir nochmals im östlichen Teil der Niederlausitz verbracht und sind in die nordöstliche Grenzregion der Markgrafschaft geraten. Dort liegt idyllisch an der Oder das traditionsreiche Städtchen Crossen. Arno Schulz aus Guben schreibt: “Es handelt sich um die 1905 eingeweihte Oderbrücke von Crossen, die am 15. Februar 1945 von den deutschen Verteidigern gesprengt und danach von den Polen wieder aufgebaut wurde. Der alte Stadtkern von Crossen wurde im Krieg zerstört, die Kirche überlebte das Inferno. Geplant ist ein Neubau der Brücke, der neben dem alten Bauwerk errichtet wird und danach soll das jetzige Bauwerk abgerissen werden. Wenn meine Info richtig ist, hängt der Neubau mit der besseren Schiffbarmachung der Oder zusammen, da die Durchfahrthöhe für größere Schiffe zur Zeit nicht gegeben ist.” Auch Jens Pumpa aus Cottbus kennt sich hier aus: “Die Stadt liegt in Niederschlesien an der Mündung des Bober in die Oder. ‘Crosno’ wurde bereits 1005 erwähnt. Crossen als Garnisonsstadt war im Dezember 1740 Ausgangspunkt Friedrichs II. im 1. Schlesischen Krieg. Die damalige Innenstadt bzw. Altstadt, 1945 fast völlig zerstört, war immer wieder hochwasserbedroht. Nach Kriegsende haben sich viele Menschen aus dieser Gegend aus den verschiedensten Gründen in der Niederlausitz niedergelassen.”
Schließlich sei noch Rainer Wollmann zitiert: “Das Bild zeigt einen Blick vom Kriegerdenkmal auf die Brücke in Crossen. Es ist eine der wenigen Brücken über die Oder, die im II. Weltkrieg nicht völlig zerstört wurde. Die Stadt liegt an einem wichtigen strategischen Standort, denn hier mündet der Bober in die Oder. Hier lebten in der Vergangenheit berühmte Herzöge und bekannte Persönlichkeiten. Crossen gehörte seit 1482 zu Brandenburg. Wegen dieser strategische Lage kam es dort wiederholt zu Kriegen.
1945 kam es im Februar in und um Crossen zu heftigen Kämpfen zwischen der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee, wobei 65 Prozent der Bausubstanz zerstört wurde. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben und durch vertriebene Polen aus den Ostgebieten ersetzt. Die Kreisstadt Krosno mit heute ca. 11 000 Einwohnern liegt 30 km nordöstlich von Guben.”

S. Menzel schreibt: “Ein alter Blick über die Oder auf die wunderschöne Krossener Oderbrücke Richtung Markt und Marienkirche. Sie wurde 1729 erbaut mit schönem, 68 Meter hohen Barockturm. Nach 1945 wurde die Kirche gründlich restauriert. Vom Markte führten die Schloss-, Ross- und Dammstraße zu Geschäften und zur Oderbrücke. Neben der Dammstraße, die alljährlich überschwemmt war, lag die Amtsfischerei (Kietz) an der Mündung des reißenden Bober. Märkische Wanderkameraden schwärmten für 45 Meter hohe Erhebung jenseits der Oderbrücke und die zur Stadt gehörigen Weinberge mit prächtigen Aussichten. Krossen – damals Weinland, kleine Stadt am blauen, rauhen Oderstrom, wo der Bober in die Oder fließt, an der Grenze von Schlesien zur Mark Brandenburg.”
Jürgen Handschack ergänzt: “Crossen wurde zur Festung erklärt und die Bewohner mussten die Stadt verlassen. Zurück blieben Zwangsarbeiter, kein Militär, obwohl viele Kasernen da waren.
Die unbewohnten Häuser wurden Opfer sowjetischer Flammenwerfer. Nur die Marienkirche und ein paar Häuser am Stadtrand wurden dabei verschont.”

Weitere historische Beiträge aus der Niederlausitz finden Sie hier!



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: