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Damals war: An Denkmaltagen öffnet das schöne Schwarzbacher Gutshaus seine Räume

Damals war´s | Von | 25. März 2022

Tanzkapelle Sauo

So wurde auch auf Dörfern zum Tanz gespielt, ehe die Disco aufkam. Die Tanzkapelle Sauo (TKS) war in den 1960er Jahren in Schwarzbach und Umgebung beliebt. Unser Leser Harry Bigalke erinnert sich gern an diese Zeit.

„Stimmt“, meint S. Sachse in seiner Mail, „das Gutshaus ist recht schön und überrascht in dieser abgeschiedenen Gegend. Aber wir befinden uns historisch in Sachsen, und da gibt es jede Menge solcher ‘Schlösschen’, mit denen die guten Könige ihre Getreuesten in den Ruhestand geschickt haben. Vermutlich ist das auch hier der Fall gewesen.“ Und Jens Schreiber schließt gleich an: „Es handelt sich um Schwarzbach, ein Ort der Oberlausitz, den Sie wohl der Niederlausitz zurechnen, weil er jetzt im Kreis Oberspreewald-Lausitz liegt.“
Das trifft wohl zu. Schwarzbach und das noch etwas bekanntere Guteborn, das ein ansehnliches Schloss hatte (1948 gesprengt!), in dem 1919 der letzte sächsische König abdankte, liegen in der nordwestlichen Oberlausitz und orientierten sich einst an Hoyerswerda. 1950 kamen beide Orte zum Kreis Senftenberg und damit auch nach der Kreisreform zum OSL-Kreis.
Aber zurück zu Schwarzbach und unseren Leserzuschriften. Harry Bigalke schreibt: „Die historische Karte aus Schwarzbach bei Senftenberg weckt Erinnerungen. Wir haben in den 60er und 70er Jahren als Tanzkapelle Sauo (TKS) – Sauo war ein Vorort von Senftenberg, der Ende der 60er Jahre abgebaggert wurde – zu den verschiedensten Veranstaltungen wie Zampern, Sport- und Sommerfeste, Erntefest u.a.m. aufgespielt. Es waren immer sehr gute und lustige Veranstaltungen, organisiert von Jung und Alt, an die ich mich auch heute noch sehr gern erinnere. Anbei ein Erinnerungsfoto von TKS. Übrigens: Für ‘Schweinchendorf’ hatte der Maurer Otto Kern aus Beton eine Wappensau gefertigt. Frauen haben die aus dem Abriss-Schutt gerettet und mit dem Handwagen nach Senftenberg transportiert, wo sie bis heute im Schloßmuseum betrachtet werden kann. Ich selbst bin in Sauo geboren.“
Ebenfalls ganz persönlich „gestreift“ hat das Rätselbild unseren Leser Ingolf Czerny aus Cottbus-Sandow: „Zufällig kenne ich die Lösung: Schloss Schwarzbach in der Nähe von Senftenberg/Ruhland. Dort will ich nächsten Sonnabend mit meiner Familie meinen 60. Geburtstag feiern. Ich bin 1962 im südlichen Nachbarort Guteborn geboren. Da ich privat gerne Schlösser und Gutshäuser besuche, wollte ich, wenn möglich, in einem Schloss feiern. Guteborn hatte früher ein Schloss, das aber leider 1948 abgerissen wurde. Bei meinen weiteren Recherchen bin ich auf Schloss Schwarzbach gestoßen, das für private Feiern zu vermieten ist.“
Klaus Reiter ist viel in der Region unterwegs: „Ich bin über Schwarzbach nach Niemtsch zum Tauchen gefahren und habe das Schloss erkannt. Hierzu musste ich mich belesen. Der Ort wurde 1455 erstmals erwähnt und gehörte seit 1816 zur preußischen Provinz Brandenburg. Das Schloss ist eigentlich ein Gutshaus, welches im Jahre 1727 erbaut wurde. Der Eigentümer, Herr von Gersdorf, verkaufte es an die Familie Hoym. Nach dem Krieg wurde dort ein Kindergarten untergebracht. Dieses Gutshaus kann besichtigt werden. Axel´s Gasthof war für Schlachtefeste und den Hofverkauf sehr bekannt. Wenn man aus Hosena kommt, erkennt man die nach hinten versetzte Schule, aber die Schüler fahren heute nach Guteborn. Eine Attraktion ist das jährliche Kutschengeschicklichkeitsfahren für Klein- und Großpferde.“
Jens Pumpa aus der Rostocker Sraße in Cottbus fügt hinzu: „In Schwarzbach befindet sich ein Gutshaus, das ungefähr 1650 erbaut wurde. Davor steht ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Guts-haus umgebaut. Es wurden ein großzügiges Treppenhaus und Kachelöfen sowie Dachwohnraum für die Bediensteten eingebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Flüchtlinge und ein Kindergarten untergebracht. Später entstanden Wohnungen. Am 5.5.2018 fand die erste standesamtliche Trauung in den restaurierten Räumlichkeiten statt und es folgte die Aufnahme des Veranstaltungsbetriebes.“
Manfred Gnida aus Spremberg war auch diesmal begeistert: „Auf einer alten farbigen Ansichtskarte fand ich diese fünf Motive, die auf Schwarzbach hinweisen. Wer heute einen Besuch im Seengebiet macht, kommt bestimmt auch an in Schwarzbach mit Ortsteil Bielen vorbei. Diese Gemeinde erlebte einige Eingliederungen und Kreisreformen im Wechsel, gehörte mal zur Provinz Brandenburg, dann zur Provinz Schlesien, später zum Land Sachsen und erneut zu Brandenburg. Die Geschichte der Gemeinde mit den Nachbarorten Guteborn, Ruhland, Hohenbocka, Hermsdorf, Grünewald und Schwarzheide birgt lange Erinnerungen. Auf der Ansichtskarte befinden sich die Bäckerei und Warenhandlung von Adolf Sobotta, Bielig`s Gasthaus, das Schloss, die Schule und das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des I. Weltkrieges. Die Tradition einer Schank-und Speisewirtschaft in Schwarzbach geht weit über 100 Jahre zurück. 1874 betrieb der Schankwirt Bielick (?) eine Wirtschaft mit Tanzsaal. 1927 kauften Paul und Berta Petschick diese Gastwirtschaft. Die Tochter Irmgard heiratete einen Paul Köppe und führte mit ihm von 1946 bis 1981 diesen Gasthof. Ihre Tochter Christine heiratete den jetzigen Besitzer Axel Müller. Beide führen den Gastbetrieb und Hofladen mit ihren Kindern und Enkeln weiter. Von 1909 bis zur Enteignung 1945 soll das Gutshaus im Besitz von Ulrich von Schönburg-Waldenburg gewesen sein. Nach dem Krieg waren Flüchtlinge einquartiert. Das Haus soll 2002 in neuen Besitz gegangen sein. Eine ‘Dorfhymne’ mit dem Schwarzbachlied erinnert an das Chorleben. Diese Hymne erklingt zu vielen Festen.“
Wir danken allen Einsendern.

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