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Damals war’s Guben: Es ist Gubens alte Klostervorstadt

Damals war´s, Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 29. Mai 2020

Nur wenige der Häuser blieben erhalten, für die Kirche gibt es Hoffnung

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Das großstädtisch anmutende Foto zeigt die Frankfurter Straße in Guben, C war also richtig

Unser Kätzchen Elli, geboren in Langenhagen bei Hannover und wohnhaft seit April 2012 in Cottbus, miaut diesmal unsicher: „Mein Dosenöffner muss raten und er meint, die alte Aufnahme zeigt Forst. Nur sieht es dort ganz anders aus. In Guben lagen ja auch Gleise in der Innenstadt. In Senftenberg gab es keine schmalspurige Bahn. Übrigens Guben hatte schon viele Jahre vor Cottbus ein ganz tolles Theatergebäude – und Guben war mal eine richtig wohlhabende Stadt. Das, was da einer der bekannten Cottbuser Stadtführer für Touristen so von sich gibt, ist deshalb Blödsinn pur…“ Wer weiß, aber Guben kommt der Sache schon näher. Aus Alt-Deulowitz meldet sich Gert Richter: „Den Namen Frankfurter Straße, um die es hier geht, gibt es seit 1833. Sie reichte über die Berliner und Cottbuser Straße bis zum Kupferhammer. Damals war die südliche Seite bebaut (als Kietz bezeichnet), auf der nördlichen befand sich der Friedhof der Klosterkirche. Den Begriff Kietz gibt es seit dem Mittelalter; ein Kietz war umgangssprachlich ein abwertender Ausdruck für seine Bewohner, weil er außerhalb der Stadtmauern lag. Die Sorben mussten (im 14. Jahrhundert) außerhalb im Kietz in ärmlichen Hütten wohnen – in Guben ca. ein Dutzend am westlichen Ende (der heutigen) Frankfurter Straße. In der Frankfurter Straße befand sich von 1842-79 die Posthalterei.“
Jörg Wittich aus der Buckower Straße in Neuhausen/Spree erkennt: „Im Hintergrund die Stadt- und Hauptkirche im heutigen Gubin, welche seit dem Krieg nur noch als Ruine steht. Doch seit wenigen Jahren gibt es Aktivitäten in Richtung eines möglichen Wiederaufbaus. Auch sonst hat der Krieg  Lücken gerissen, welche nur teilweise wieder aufgebaut wurden. Zu sehen sind auch die Gleise der Straßenbahn, die bis 1945 beide Stadtteile verband. Der Blick zur Neißebrücke ist durch die beiden Fahrzeuge verdeckt.“ Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus stellt fest: „Seit April 1945 ragen die Kirchenmauern und der Turm als Ruine in den Himmel. Am 1. Juni 2007 erfolgte das Aufsetzen der neuen Turmhaube auf den Turm der Kirche.“
Arno Schulz schließlich mailt sachkundig: „Es ist die Frankfurter Straße von Guben, die zeitweise auch Adolf-Hitler-Straße, dann Straße der Freundschaft hieß und jetzt wieder Frankfurter Str. heißt. Einst lag sie in der Klostervorstadt  und war Ausgangspunkt der Straßen nach Frankfurt, Lübben und Cottbus. Die abgebildete Bebauung stammt überwiegend aus der Kaiserzeit. Leider kam es auch hier zu kriegsbedingten Zerstörungen. Rechts blieben nur die ersten fünf Häuser verschont und das letzte sichtbare große Wohn- und Geschäftshaus, das nach der Wende abgerissen wurde. Auf der linken Seite die ersten Häuser haben den Krieg nicht überstanden, dort wurde ab 1950 der erste Wohnblock in Guben nach dem Krieg errichtet, im Volksmund die Schichold-Kaserne – schmucklos und nach dem damaligen Bürgermeister benannt, heute restauriert und ansehnlich. Die hinteren Häuser haben die Zerstörung überdauert bzw. wurden wieder aufgebaut. Das letzte große Gebäude war das Cafe Schöneberger und das Centralhotel. Kurz hinter dem Bus beginnt die 1922 neu errichtete Neißebrücke, am 20.4.1945 gesprengt und  später wieder aufgebaut. Dort beginnt Polen, wo auch die im Hintergrund stehende Stadt- und Hauptkirche sich befindet, heute noch immer Ruine. Die Gebäude rund um die Kirche waren ebenfalls ausgebrannt.“ Gewonnen hat Reinhard Semt.

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Die heutige Straße in entgegengesetzter Blickrichtung Foto: SAX

Weitere Beiträge über das historische Guben und das Umland finden Sie hier!



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