Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Der kleine Postkutscher am Topfmarkt - Märkischer Bote Der kleine Postkutscher am Topfmarkt Der kleine Postkutscher am TopfmarktMärkischer Bote
Sonntag, 8. September 2024 - 02:59 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Partly cloudy
21°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Der kleine Postkutscher am Topfmarkt

Damals war´s, Bilder aus dem alten Cottbus | Von | 19. Juli 2024

Warum die schöne Eckbebauung zerstört wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen

IMG20240709115452 e1721382622517

Markt- und Mauerstraße in Cottbus

IMG 2271

Sie waren dereinst jämmerlich, die Straßen, die nach Cottbus führten, und so erreicht der Postkutscher mit letzter Kraft die Stadt – sein Gefährt bricht zuletzt zusammen. Foto: Günther Aschenbach

Das Rätselbild der Vorwoche zeigte eine ehemalige Cottbuser Altstadt-Ecke, die leider in den 90er Jahren etwas unbensibel überbaut wurde. Reinhard Semt freut sich: „Es handelt sich um eine sehr schöne historische Aufnahme, zeittypisch ohne Autos, dafür mit Fahrrädern. Der Fotograf steht etwas südlich der Lindenpforte und bildet den Anfang der Marktstraße ab, hierbei links angeschnitten das Gebäude des damaligen Rates des Bezirkes Cottbus.“
Auch Petra May findet: „Wieder ein schönes Foto aus vergangener Zeit. Es ist die Marktstraße. Das Schöne: Fast nichts hat sich verändert. Das Haus mit dem Friseur gibt es nicht mehr, stattdessen ist hier ein Blumenladen. Die Häuser stehen jetzt in gerader Reihe. Auf dem Rondell sitzt nun der verunglückte Postkutscher, dessen Kutsche kaputt ist. Links sehen wir die Hinterfront des neuen Rathauses. Im Rücken sind es wenigen Schritte zur sogenannten Judenpforte und man ist auf der Promenade mit der Brache, die wohl keine mehr sein will. In dem komischen ‘Polizeiruf’, der in Cottbus gedreht wurde, raste ein Auto die Marktstraße entlang. Völlig absurd. – Nicht absurd ist die letzte Seite, auf die ich mich immer freue.“
Klaus Reiter aus Cottbus erklärt: „Wir stehen hier vorm Lindentor, ehemals Judenpforte, und schauen in die Marktstraße. Rechts geht es in die Mauerstraße zur ehemaligen Polizeistation. Halbrechts ist Frisörmeister Willi Falks Geschäft zu sehen. Das Eckhaus hinterm Baum war ein kleiner Laden, wo es Knöpfe, Garn, Reißverschlüsse und Nähzubehör gab. Als Schüler habe ich dort Inventur mitgemacht, hunderte Knöpfe zählen. Links ist das alte Rathaus aus den dreißiger Jahren zu sehen. Es wurde nach dem Entwurf von Hellmuth Schröder von der Cottbuser Firma Pabel & Co. gebaut. In dem kleinen Haus dahinter war das Fischgeschäft Domel, es war immer ein gutes Angebot da. Dann kommen die großen Wohnhäuser Richtung Altmarkt. Das Rondell im Vordergrund wurde erhalten, bepflanzt und seit 2005 befindet sich das Postkutscher Denkmal dort. Es wurde von Christian Uhlig entworfen und als Geschenk vom Turmverein übergeben. Die Sachsen waren verärgert, weil er ein blaues Wams bekam und kein gelbes. Einige kleine Sachen umranden das Denkmal.“

Mauerstrasse mit Lindenpforte und Postkutscherdenkmal 2015 02 20

Der kleine Platz war früher der Topfmarkt. Dieser Name ist in Vergressenheit geraten. Dieter Laeubauer hat die heutige Situation mit zwei Fotos in entgegengesetzte Blickrichtungen erfasst

 

Mauer Ecke Marktstrasse mit Postkutscherskulptur 2024 07 14

Dieter Leubauer, der seine Antwort auch diesmal gut illustriert, schreibt: „Wir sind in Cottbus an der Lindenpforte und sehen geradezu links die Marktstraße mit der Gebäudefassade des Rates des Bezirkes, jetzt wieder der Stadtverwaltung. Rechts die Ecke der Mauerstraße, nun jedoch mit neuen Gebäuden. Auf dem Rondell in der Bildmitte steht seit 2006 auch eine vom Künstler Christian Uhlig gestaltete Plastik des Cottbuser Postkutschers. Die Einweihung dieser Plastik fand am 22. April 2006 unter Teilnahme des damaligen Cottbuser Postkutschers, Vertretern der Stadtverwaltung, der Deutschen Post AG und vielen Schaulustigen statt.“
Anja Zinnert ist auf Glückskurs: „Das Bild stammt aus Cottbus. Aufgenommen aus der Mauerstraße (am Lindentor) mit Blick in die Markstraße Richtung Altmarkt. Auf dem Rondel in linken Vordergrund steht heute neben dem Baum die Statue des Cottbuser Postkutschers mit dem kaputten Postwagen aus dem Jahr 2005/2006. Es soll Glück bringen, ihn zu berühren. Daher ist die eine Stiefelspitze ganz blank.“ Auch Rainer Wollmann vom Tannenweg in Kolkwitz erkannte den kleinen Platz: „Auf dem Bild ist die Linde vor der Lindenpforte, mit Blick in Richtung Altmarkt, zu sehen. Die Lindenpforte liegt an der Einmündung von Mauer- und Marktstraße, welche sich in einem Mauerturm der alten westlichen Stadtbefestigung befindet. Die Lindenpforte wurde nachträglich 1879 in den Turm durchbrochen, Damit wurde ein bequemer Weg vom Markt zum Berliner Platz geschaffen. Die Lindenpforte erhielt ihren Namen von einer davor stehenden Linde. Der Durchgang wurde zeitweise auch ‘Durchbruch’ und ‘Judenpforte’ nach der ehemaligenSynagoge genannt. In unmittelbare Nähe befindet sich das Denkmal des Cottbuser Postkutschers und die beliebte Gaststätte ‘Stadtwächter’.“

Einen ganz persönlichen Ansatz hat A. Hübner aus Bräsinchen für ihre Ortsbeschreibung: „Das Foto ist in Cottbus in der Mauerstraße entstanden. Links ist noch heute die Stadtverwaltung zu sehen, aber gegenüber von dem Friseurladen befand sich die ‘berühmte’ Polizeiwache, in der mein Vater – Horst Guse – viele Jahre Revierleiter war.“

38 Marktstrasse 10 Ecke Mauerstr im Hintergrund Rathaus ca. 1970er Jahre

Diese Aufnahme zeigt, wie das schöne Eckhaus und weitere Gebäude ohne Not abgerissen werden. Wann und warum? Vermutet wird, dass dies in den 1970er Jahren geschah, um den Transport von Wohnungsbau-Platten zu ermöglichen. Vielleicht weiß jemand Näheres.

Frank Irmer aus der Cottbuser Philipp-Melanchthon-Straße überlegt: „Ob die Linde im Vordergrund noch dieselbe von damals ist, kann ich nicht sagen. Unter Ihr befindet sich eine Figur des Cottbuser Postkutschers. Wir schauen von der Lindenpforte, Richtung Osten/Altmarkt in die Marktstraße. Das Eckhaus mit dem Friseur gibt es heute in dieser Form nicht mehr. Ich habe da noch eine Erinnerung an einen Kurzwarenladen. Es ist heute ein Neubau mit einem Blumengeschäft. In dem kleinen Gebäude nach dem Neumarkt (oder im Nachbarhaus?) war eine Buchbinderei . Auch dieses Gebäude wurde durch einen Neubau ersetzt.“
Günther Aschenbach zählt auf: „Links erkennt man das Gebäude der jetzigen Stadtverwaltung. Die dahinter befindlichen Gebäude sind nicht mehr vorhanden und haben dem Neumarkt Platz gemacht. Das Gebäude rechts ist ebenfalls nicht mehr vorhanden, und im neueren Bau befindet sich aktuell ein Blumenladen.Ein Bild mit gleicher Blickrichtung, aufgenommen durch die Mauerpforte, habe ich beigefügt. In der Stadtmauer selbst befindet sich linkerhand das Restaurant ‘Stadtwächter’, rechts war zu DDR-Zeiten das Polizeirevier (Mauerwache) untergebracht.“
Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus merkt an: „Der Fotograf steht mit dem Rücken zur Lindenpforte bzw. Stadtmauer. Links erkennen wir die Marktstraße, rechts die Mauerstraße. Auf dem Rondell im Vordergrund befindet sich heute eine Skulptur des Cottbuser Postkutschers. Das kleine Denkmal lädt seit der Einweihung 2006 zum Verweilen unweit der Lindenpforte ein. Das Werk des Künstlers Christian Uhlig wurde der Stadt Cottbus vom Cottbuser Turmverein geschenkt. Ganz links im Bild sehen wir das Neue Rathaus. Die offizielle Einweihung fand im Dezember 1937 statt. In den Jahren 1966 und 1967 wurde das Rathaus zur Beseitigung des Büromangels auf fünf Stockwerke erweitert. Die Eckbebauung rechts sieht heute anders aus. Das Geschäftshaus an der Marktstraße 9 beheimatet bereits seit 1999 ein Blumengeschäft.“
Schließlich ergänzt S. Sachse: „Eigenartigerweise gehörte das Eckhaus mit dem Friseurgeschäft schon vor 1900 der Stadt. In dem Besitz blieb es, und das war sein Untergang in der 1970er Jahren. Im kleinen Haus hinten halblinks war ein Fischladen. Oben wohnte Leichhardts Schwager Schmalfuß.“
Gewonnen hat in dieser Woche Brigitte Albrecht aus Cottbus.



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: