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Die Attraktion war hier die Musikbox

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz), Damals war´s | Von | 7. August 2023

Auch nach 50 Jahren erinnern sich viele Forster Leser noch gut an die Sotschi-Bar

Erstaunlich! Knut Noack aus Lauchhammer, Michael Kurth aus Cottbus und andere Leser erkannten (oder errieten) das Lokal in Forst, das es schon ein halbes Jahrhundert nicht mehr gibt. Aber irgendwie auch kein Wunder, denn es muss in seiner Zeit prägend gewesen sein. Das betont auch Heinz Lüdecke: „Die Sotschi-Bar! Wer in Forst geboren ist und hier immer noch zu Hause ist, der muss nicht überlegen. Die Sotschi-Bar befand sich auf der rechten Seite Richtung Bahnhof in der Sorauer Straße, auch viele Jahre zu DDR-Zeiten als Cyrankiewiczstraße benannt.

Ich sah das Bild und es wurden sofort Erinnerungen wach! Wir waren damals, in den 60ern, ‘ne ganz dufte Truppe und trafen uns sehr oft zu einem Milchshake oder einem Eisbecher eben in dieser Sotschi-Bar. Ich erinnere mich noch gut, mein Platz war meist vorn neben der Vitrine, warum weiß ich nicht – es war ebenso! Oft mußten wir lange warten, um unsere Plätze an der Bar einnehmen zu können, aber es kam auch vor, dass wir keinen Einlass fanden. Dann hatten wir ja noch die Option, in´s Kinocafé zu gehen oder das Restaurant des Hotels Dahms zu besuchen. Beide Einrichtungen waren in unmittelbarer Nähe. Eben rechts Richtung Bahnhof, von der Kreuzung Berliner Straße kommend, unmittelbar in der Nähe der Bahnschranken. Aber die Sotschi-Bar war wohl unsere Nummer 1!“

48 Sotschi Bar Sorauer Strasse 1960

Das ehemalige 60er-Jahre-Lokal in Forst                        Foto: CGA-Archiv

Aus Spremberg schreibt Manfred Gnida: „Selbst erinnere ich mich nach Einkehr und Eisgenuss an den Ort dieser einst beliebten Bar. Der Bade- und Kurort Sotschi am Schwarzen Meer war ja mit allen im Tourismus verbundenen Möglichkeiten ein beliebtes Reiseziel und so sollte der Name dieser Bar ein besonderes Erinnerungs-Erlebnis sein. Die Sotschi-Bar und das Umfeld, wie Kino-Cafe und Hotel Dahms, gehören zur Geschichte der Stadt Forst. Hier in der Sorauer Straße befand sich einst der ‘Kaiserhof’, der durch Kriegseinwirkung nicht ganz zerstört wurde und dessen Saal nach Beräumung von Schutt als Kino genutzt wurde, anfangs als Bahnhofslichtspiele, ab 1968 als Kino-Café. Den ehemaligen Wintergarten des ‘Kaiserhofs’ pachtete 1963 die Konsumgenossenschaft Forst und richtete darin eine Eis-Milch-Bar ein. Der ehemalige Konsumverkaufsstellenleiter Siegfried Landow übernahm als Leiter die Sotschi-Bar, welche im Juni 1963 eröffnete. Im Innenraum war Platz für 36 Personen. Bei der Eröffnung, wurde berichtet, lud Siegfried Landow auf der Straße Passanten zu einem Eis auf Kosten des Hauses ein. Der Eingang zur Bar lag im Eingangsbereich des Hotels Dahms. Leider wurden 2004 Gebäude am ehemaligen Kaiserhof, wie Sotschi-Bar und Kino-Café, abgerissen und es bleiben nur noch die Erinnerungen an die einst beliebten Orte“.

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Dieses Bild aus der Forster Sotschi-Bar muss deutlich über 50 Jahre alt sein, denn das beliebte Lokal wurde Mitte der 1970er Jahre geschlossen Foto: CGA-Archiv

Regina Rothe aus Kolkwitz erinnert sich ebenfalls gern: „Die abgebildete Sotschi-Bar befand sich in Forst in der Cyrankiewiczstraße, heute Sorauer Straße, in der Nähe Ecke Berliner Straße. Soweit ich weiß, wurde der ehemalige Wintergarten des ehemaligen Hotel Dahms Anfang der 1960er Jahre dazu ausgebaut. Unmittelbar daneben war das Kino-Café. Beide Lokalitäten waren während meiner Studienzeit von 1965 bis 1968 an der damaligen Ingenieurschule für Textiltechnik sehr beliebt, sicher auch danach bis zu ihrer Schließung.

In der Sotschi-Bar gab es nicht nur leckere Milch-Shakes, auch Eis, Kaffee und Kuchen.
Dort stand auch eine Musikbox, die mit Schallplatten gefüllt war. Für zweimal 10 Pfennige konnte man sich einen Musiktitel aussuchen und abspielen lassen. Um mein Stipendium etwas aufzubessern, kellnerte ich dort gelegentlich, auch im Kino-Café. Inzwischen sind beide Gebäude abgerissen worden; das könnte so um 2003/2004 gewesen sein.“

Auch Jens Pumpa aus Cottbus kennt „die Sotschi-Bar, eine Milch- und Eisbar, die sich in der Sorauer Straße / Ecke Roßstraße befand. Gleich nebenan befanden sich das Kinocafé und das Hotel Dahms. Ganz typisch für die damalige Zeit war das Mobiliar mit den abgerundeten Dreiecktischen und kunstlederbezogenen Stühlen und Barhockern. Besonders anziehend war natürlich auch die Musikbox. Mitte der 70er-Jahre wurde die Sotschi-Bar, wahrscheinlich wegen des schlechten Bauzustandes, geschlossen.“

Auch andere Leser beschreiben die Situation ähnlich. S. Sachse meint darüber hinaus, dass das Lokal unter Forstern ein Zeitlang den Namen „Friedolin-Bar“ genannt wurde. „Warum, kann ich leider nicht sagen. Sicher aber ist, dass diese kleine, im Bild geradezu kalt wirkende Bar im ganzen Bezirk Cottbus bestaunt wurde und auch internationales Publikum hatte. Im Gäsetebuch fanden sich Eintragungen von Rumänen, Franzosen und sogar US-Amerikanern. Die Bar war ein Konsum-Objekt, und wahrscheinlich ist das Gästbuch mit dem Konsum untergegangen. Ich selbst bin nie dort eingekehrt.“

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