Die Berghäuser der Crossener Straße in Guben

Gubener Osterberg war gesucht mit Litfaßsäule / bewundertes Baumblütenlabyrinth.

Crossener Strasse vom 9.3.24 Arno Schulz 1
Arno Schulz hat uns gleich ein aktuelles Foto der Straßenecke vom letzten Wochenende mitgeschickt. Leider stehen nur noch wenige Häuser.

Ein gewiss nicht leicht zu identifizierendes Motiv hat manchen Lesern großen Gopfzerbrechen bereitet, anderen ganz besondere Freude gebracht. Ja, wir sind im historischen Guben, genauer gesagt östlich der Neiße im heutigen Gubin.
Dazu äußert sich S. Menzel aus Guben: „In der Industriestadt im Grünen, an unserer Lubst und Lausitzer Neiße, damals. Stadt der Tuche, Hüte, Weinberge, Obst- und Baumblüte befinden sich diese Häuser. Der Gubener Osterberg war gesucht mit Litfaßsäule (Foto), wo Gubener u. Gäste einst viele Hinweise zu Veranstaltungen von Stadttheater-Aufführungen, Kino, über Gartenlokale, Gastronomie sowie vielen anderen Infos`s fanden. In alten Wanderbüchern schwärmten Besucher: ‘…sehr zu empfehlen, besonders zur Zeit der Baumblüte, ein Spaziergang durch ein Labyrinth mit Berghäusern und Gartenlokalen besetzten Weinbergen’. Unser Guben.“
Arno Schulz ist unseren Lesern vertraut als Kenner der Gubener Heimatgeschichte. Er schreibt diesmal: „Hallo, Team des Märkischen Boten, das Bild zeigt die Wohn- und Geschäftshäuser aus der Crossener Straße in Guben, heute in Gubin. Die Straße heißt jetzt ul. Kresuwa. Im Vordergrund ist die Crossener Brücke zu sehen, welche die Lubst, einen Nebenfluß der Neiße, überspannt. Hier war der sogenannte Kirchmarkt und auch die Kahnbaustelle. Hinter der Brücke ging es geradeaus zum Osterberg und links zur Haagstraße. Die Crossner Straße rechts begann an der Königsstraße (in dieser Straße wurden fast alle Häuser zerstört und die Ruinen und auch die nicht zerstörten Gebäude abgerissen) und endete an der Karrgasse. Gleich links das erste Haus war das Geschäft von Albert Schierstein, der mit Kolonialwaren, Baustoffen, Düngemitteln und Farben handelte. Das Haus gibt es nicht mehr. Die nachfolgenden großen Gebäude haben die Kampfhandlungen und die nachfolgende Abrisswelle überstanden. Das kleine Wohnhaus in Richtung zum Berg fehlt heute. Ich habe ein aktuelles Bild beigefügt, eine Aufnahme vom 9.3.2024.“ Herzlichen Dank dafür. Manfred Gnida vom Weinberg in Spremberg hat sich weitestgehend zutreffende Gedanken gemacht:
„Meine persönliche Vermutung zu dieser alten Häuserzeile und einer dort befindlichen Litfaßsäule,ist
Guben. Diese prächtigen Häuser gibt es heute vermutlich so nicht mehr. Sie befanden sich im jetzigen Gubin Diese Aufnahme entstand einst in Guben, Osterberg. Vom Fluss Lubst aus ging die Straße Osterbeg bis zur Kleinen Teichbornstraße und Breiter Steg. Abzweigungen gab es am Anfang in die Haagstraße und Crossener Straße und etwas weiter in die Germersdorfer Straße und am Ende war die Osterbergschule. Gelesen habe ich auch, dass am Südhang die Osterbergkirche, die einst als Begräbniskapelle des alten Friedhofs diente, stand. Selbst kenne ich alles nur aus Informationen und es soll die alte Osterbergschule in moderner Form im heutigen Gubin an dem Standort und der Straße mit jetzt polnischen Namen noch geben.Ältere Gubener werden sich gern an das ehemalige Guben östlich der Neiße mit den damaligen Straßenzügen und den zahlreichen Ausflugszielen auf den Gubener Bergen erinnern, Erlebnisse damit verbinden. Es war einst der schönste Teil der heutigen Doppelstadt.“ Auch Herr Ramoth aus Gottbus hat die Häuserzeile erkannt: „Straßenzeilen mit stattlichen Wohnhäusern gab es um 1900 in allen drei aufgeführten Lausitzer Städten. Die Straßenzeile auf dem Rätsel-Foto stand allerdings in der Stadt Guben auf dem Osterberg. Die Bezeichnung Osterberg leitet sich von der geografischen Lage ab. Die Gegend um den Osterberg war zu dieser Zeit, bedingt durch die hügelige Beschaffenheit, ein Weinanbaugebiet. Später wurden dann Obstbäume auf diesem Gelände gepflanzt. Heute ist der Osterberg mit der Osterbergkirche ein historischer Ort mit Erinnerungen an die Vergangenheit der Stadt Guben.“

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