Altes Forst: Neiße stieg über das Ufer

Überschwemmung
Überschwemmung

Vielen ist das Neiße Hochwasser im Juli 1958 noch in Erinnerung. Gerda Henschel feierte gerade Abschlussfeier der achten Klasse im Schützenhaus: „Gegen Mitternacht gingen wir noch mal zur Neiße. Es sah gespenstisch aus: Am Himmel Wolkenfetzen und ein Mond, der sich im riesigen Wasser spiegelte. Ganze Bäume und sogar eine Kuh kamen geschwommen.“
Dramatische Erlebnisse blieben auch bei Bernd Geister zurück: „Ich spazierte mit den Eltern an diesem Sonntagvormittag zum Kegeldamm. Was ich dann dort sah, habe ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen. Das Wasser war, wie auch auf dem Bild zu sehen, nur noch wenige Zentimeter von der Dammkrone entfernt. Unweit von der Stelle wo dieses Foto entstanden ist, sehe ich noch heute vor meinen Augen, wie der Unterstand des Bademeisters ganz einfach wegschwamm.
An diesem Sonntag“, so schreibt Bernd Geister weiter, „fand auch ein Steherrennen statt. Immer wieder rief der unvergessene Bahnsprecher Herr Rademacher zur Hilfe auf. Als dann das Rennen zu Ende war, gab es für viele, darunter auch für meinen Vater, nur eines: Helfen.“ „Menschen halfen Sandsäcke zu füllen“, erinnert sich Thomas Methe. Gemeinsam schaffte es die Bevölkerung, den Damm an vielen Stellen zu halten.
Besonders Briesnig und Klein-Bademeusel waren damals gefährdet“. „Der Damm brach damals in Briesnig, das Wasser floss ins Dorf“, schreibt Elfriede Bonkatz, die sich auch noch sehr gut an das Hochwasser von 1926 erinnert. „Auf dem Hinweg konnten wir noch durch die Eisenbahnbrücke in der Wehrinselstraße durch. Das Wasser stieg schnell, zurück zu mussten wir dann über die Schienen klettern.“
„Wenn ich heute zurückdenke, sollten wir dankbar sein, dass wir von weiteren derartigen Hochwassern verschont geblieben sind“, ergänzt Gerda Henschel.
Ein großes Hochwasser erreichte Forst aber auch 1981. „Von den Ereignissen 1958 erfuhr ich aus dem Radio, 23 Jahre später war ich in Bademeusel beim HW-Einsatz dabei“, schreibt Wolfgang Schenk. Der Pegelstand erreichte 3,54 Meter – bis zur Deichkrone.
„Mit Unterstützung der Klein Bademeuseler, der Feuerwehr und ZV-Kräften konnte der Deich gehalten werden. Als wir glaubten, verloren zu haben, brach auf der polnischen Seite der Damm – unsere Rettung“.
Die hohen Pegelstände sind an der Langen Brücke abzulesen.

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