Forst: Block wich einer Grünanlage

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In den 70er Jahren entstanden am heutigen Lindenplatz am Gutenberg-Haus Blöcke, die es heute nicht mehr gibt

Mieterin schwärmt von ihrer einstigen Lindenplatz-Wohnung
Sieglinde Homann hat hier gewohnt: „Beide Blöcke standen am Lindenplatz. Daneben ist das Gutenberg-Haus zu sehen, in dem sich eine Buchhandlung befindet. Hinter dem Park ist der Parkplatz. Dort ist der Lindenplatz. Hinter dem Block verlief der Mühlgraben. Wir waren im März 1974 eine der ersten Mieter die dort eingezogen sind. Damals hieß der Lindenplatz noch Goetheplatz. Hier gab es damals auch noch jeden Samstag einen kleinen Gartenmarkt, auf dem Pflanzen verkauft wurden. Später fand auf dem Parkplatz auch ein Weihnachtsmarkt statt. Vom Schlafzimmerfenster aus haben wir gesehen, wie die Nikolaikirche ihren Kirchturm bekam. Ich habe immer gesagt, dass wir eine Wohnung mit Wassergrundstück haben. Der Mühlgraben schlängelte sich zur Stadtmühle. Im Jahr 2004 waren wir auch mit die letzten Mieter die ausgezogen sind, da beide Blöcke abgerissen wurden. Das war schade, denn die Wohnung war ruhig und nach vorne wie nach hinten konnte man Grünes sehen. Ich erinnere mich auch noch an die Schule gegenüber, wo heute die Bibliothek einziehen soll. Hier wurden Gas- und Wasserinstallateure ausgebildet. Das war hier eine schöne Ecke gewesen. Nun ist alles tot. Das Gutenberg-Haus ist das einzige Geschäft in dieser Ecke und um die Kirche pfeift der Wind. Wie gesagt hat es sich in der Vierraumwohnung am Lindenplatz wunderbar gewohnt. Wir waren froh, diese Wohnung bekommen zu haben. Unsere vorherige Wohnung in der Ringstraße hatte noch ein Gemeinschaftsbad im Keller. Wer als letztes gebadet hat, hatte es am wärmsten. Die Wohnung am Lindenplatz hatte ein eigenes Bad.“
Horst Baltin sagt: „Dieser Wohnblock wurde in den Jahren 1978 bis 1980 an das Gutenberg-Haus am Lindenplatz angebaut. In Höhe der Balkons war damals ein Durchgang. Aufgrund hohen Leerstands wurde der Block 2008 abgerissen. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Grünanlage mit Bänken.“

Wolfgang Marlow schreibt: „ Bei dem Rätselbild handelt es sich um den damaligen Zoll-Block (im Volksmund), den es heut auch nicht mehr gibt. Wer beim Zoll arbeitete, bekam da eine Wohnung (im Volksmund).
Der Durchgang in der Mitte ist die Gerberstraße. Links im Bild befand sich eine kleine Parkanlage mit vielen Rhododendren.
Im Hintergrund sieht man zwischen den Bäumen das heutige Gutenberghaus am Lindenplatz. In dem Haus waren drei Eingänge. Auf der linken Seite war der Eingang für die Orthopädie, in der Mitte der Eingang für das Haus und auf der rechten Seite der Eingang für die Buchbinderei. Heute gibt es nur einen Eingang und der ist für das Gutenberghaus. Gleich rechts neben diesem Haus wohnte ich mit den Eltern und dem Bruder in der Nr. 16.
Unsere Vermieterin war Fräulein Marianne Klopsch. Vor dem Krieg hatte ihr Vater Richard Klopsch einen Gold und Silberwarenladen im dem Haus und war ein bekannter Uhrmachermeister. Etwa Anfang 1960 waren die Antennenbauer von „Funk & Technik“ in den Laden eingezogen. Das Haus musste dann 1971/72 einem Neubau weichen, dem Zoll- Block.“ Das Rätselbild erkannt hat auch Thomas Methe.