Häuserzeile musste Neubaublocks weichen / Italienische Eisdiele hinterließ nur wenige Erinnerungen
Die Eisdiele – so hofften wir, wird ein wichtiger Hinweis sein für die Lösung des Rätselbildes. Doch ganz andere Gebäude wurden genauer beschrieben, so auch von Birgit Schneider: „Ich war zwar erst drei Jahre alt, als das Haus Ende 1975 abgerissen wurde, trotzdem habe ich erstaunlicherweise noch einige Erinnerungen. Ende 1975 ist es abgerissen worden, dort wurde dann eine HO-Kaufhalle errichtet. Es ist die Berliner Straße Ecke An der Bleiche. Eine Treppe hoch, ganz rechts das Zimmer war das Schlafzimmer meiner Großmutter. Daneben wohnte Familie Meier. Auf dem Hinterhof gab es ein kleines Häuschen, hier wohnte eine Dame mit drei Kindern. Gegenüber von diesem abgebildeten Haus wurde 1973 ein Wohnblock gebaut, dort sind wir damals eingezogen. Ich hatte es damals also nicht weit zu meiner Oma. An die Eisdiele kann ich mich natürlich auch noch erinnern. Ob ich da aber jemals Eis essen war, weiß ich leider nicht mehr. Mit dem Abriss gab es leider keine Eisdiele mehr.“
Marina Zimmermann erzählt: „Ich bin in dieser Mittelstraße hinter diesem Schild in der Bleichgasse geboren. Das Bild müsste aus dem Ende der 1970er Jahre entstanden sein. Der Fotograf steht nicht mehr an der Post sondern etwas weiter, da war ein Möbelgeschäft. Das kleine Häuschen geradezu gehörte der Familie Kleemann, dort war eine Schmiede. Das dahinter, weiter geradeaus, war die Spinnerei Haase. Die Neubauten im Hintergrund stehen heute noch.“
Und auch Renate Meißner erkannte den genauen Standort des Fotografen: „Man sieht die Berliner Straße 38, dort war die Eisdiele, und davor befand sich ein Durchgang, der zur Bleiche führte. Oben rechts wohnte meine Schwiegermutter. Die kleine Gasse hieß Mittelstraße. Vorn ist die ehemalige Tuchfabrik Haase und Lehmann zu sehen, dort befand sich noch die kleine Bleichgasse. In der Ecke auf dem Bild befand sich ein Blumenpavillon.“
Und Familie Rishbeck erinnerte sich gar an die Kindheit: „Ich habe in der abgebildeten Berliner Straße meine Kinderzeit verbracht. Dahinter kommt die Schmiede von Lehmann. Hinter dem kleinen Häuschen geht’s in die Bleichgasse. Im Hintergrund ist die Mittelstraße.“
Thomas Methe hat herausgefunden: „Das aktuelle Rätselbild zeigt die Berliner Straße mit dem Abzweig zur Mittelstraße. Der Lkw fährt auf der Berliner Straße. Das Bild könnte in der Nähe des Postgebäudes entstanden sein. In Höhe der Post mündete die Mittelstraße, von der Amtstraße her kommend, in die Berliner Straße ein. Bis um das Jahr 1960 existierte eine
ca. 50 Meter lange Straßenverbindung von der Berliner
zur Mittelstraße. Im Zuge der Neugestaltung des Stadtzentrums in den 1960er und
70er Jahren wurde die Mittelstraße überbaut. Links im Bild sieht man noch die HO-Eis-
diele, in der Nähe war Schmiedemeister Kleemann tätig.“
Renate Schmidt fügt per Telefon hinzu: „Die Eisdiele war vor 1945 eine italienische Eisdiele.
Daneben hatten meine Eltern mal eine Fleischerei. Das große Haus war das Taxiunternehmen Noack.“
Vielen Dank allen Anrufern und Schreibern, die uns ihre Erinnerungen und Überlieferungen mitteilten.