Leser erinnert sich an seine Lehrausbildung in der Cottbuser Straße:
Wolfgang Marlow schreibt: „Es handelt sich um die Cottbuser Straße in Richtung Berliner Platz. Die Häuser im Foto beginnen mit dem Schreibwarenladen Wernsdorff, es folgt der Uhrmachermeister Renner, daneben war, glaube ich, ein Friseur. Im letzten Haus war die Schwanen-Apotheke. Im hinteren Bereich des Bildes, das hohe Haus, sind die Kammerlichtspiele, der heutige Forster Hof. Auf der rechten Seite war ein Gemüseladen. Man erkennt die Überdachung, wo das Gemüse aus dem Laden im Freien verkauft wurde.“
Horst Kosuch weiß: „Es handelt sich um die Cottbuser Straße. Vom Berliner Platz aus rechts ist Büro- und Schreibbedarf der Familie von Wernsdorf zu sehen, man sieht‘s auch auf dem Schild. Rechts daneben ist das Uhrmachergeschäft Renner, das heute von der Tochter in der Frankfurter Straße betrieben wird. Das nächste Geschäft kenne ich nicht mehr, dann im großen Haus befand sich im Erdgeschoss das Lampengeschäft Thiele, das es schon vor dem Krieg dort gab. Daneben der Eingang ist für mich wichtig: Die halbe Treppe hoch befand sich mein Lehrausbildungsbetrieb: Brusendorf & Schröter Elektroinstallation. Es war ein ziemlich großer Betrieb mit über zehn Beschäftigten. Ich habe dort von 1947 bis 1949 gelernt. Gegenüber meinem Ausbildungsbetrieb war eine Weinhandlung, später Gemüseladen. Rechts neben Brusendorf & Schröter war die Drogerie Altmann. Auf derselben Seite kam dann die Kreuzung Berliner Platz, dann kleinere Geschäfte. Im Haus mit dem Giebel war die Drogerie Poldrak, dann das große Haus, heute Forster Haus, waren die Kammerlichtspiele, eine Attraktion in Forst nach dem Kriege mit bunter Bühne, wo sich alle möglichen Künstler versuchten. Dann kam die Sowjetische Kommandantur, die weitere großen Häuser neben den Kammerlichtspielen belegte. Interessant ist das in diesem Zusammenhang, weil es dort große Bilder gab, die beleuchtet waren. Stalin, Lenin, Marx hingen übermannsgroß an der Fassade. Eine meiner ersten Arbeiten als Lehrling war es, dort die Glühlampen auszutauschen. Da es damals aber keine Glühlampen gab, mussten wir diese in der Kommandantur holen. Die achteten peinlich genau darauf, dass wir die kaputten Glühlampen wieder abgaben. Gewonnen hat Horst Kosuch. Herzlichen Glückwunsch!
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