Forst: Noch schneller fliegste raus!

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Mitte der 70-er Jahre, vermuten die Forster, könnte dieses Foto von der Kreuzung Thumstraße/Wasserstraße aufgenommen sein

Pfefferkuchendiele ist vielen Forstern in guter Erinnerung geblieben:
Fred Riedel weiß: „Es handelt sich um Thumstraße. Zu sehen ist die Kreuzung Thumstraße / Wasserstraße. An der linken Ecke sieht man die Gaststätte „Zur Pfefferkuchendiele“, deren Wände mit Sprüchen und Bildern bemalt waren, unter anderem hieß ein Spruch im Eingang zur Gaststätte: „Hier ist das Pfefferkuchenhaus, schnell gehste rein, noch schneller fliegste raus“. Das Gebäude gegenüber der Gaststätte an der Ecke war eine Zoohandlung. Inhaber war Eggemeyer. Dann querte die Thumstraße die Cottbuser Straße. An deren Ecke links war ein Konfektionsgeschäft. Inhaber war Tauchert. Gegenüber befand sich das Geschäft von Hüffner.
Weiter wurde die Beethovenstraße überquert und endete in der Gerberstraße. Die Thumstraße, ist mir bekannt, hatte ihren Namen vom Thum. Das war der Ort, wo im 18. Jahrhundert die Geistlichen wohnten. In der Straße wohnte auch eine Mitschülerin. Ihr Name war Anneliese Rademacher. Sie war in
unserer Klasse 1946/1947 Vertrauensschülerin und hatte auch die Aufgabe, die Schulspeisung zu verteilen. In Form von einem trockenen Brötchen pro Schüler, denn es gab viele Kinder, die unterernährt waren, so auch ich. Zur Pfefferkuchendiele habe ich noch folgende Erinnerung. 1958 habe ich dort meine bestandene Fahrerlaubnis Klasse 1 und 5 mit allen Teilnehmern und unserem Fahrlehrer, Herrn Giese, gefeiert, der sich für seine öfteren Wutausbrüche bei uns Fahrschülern entschuldigt hat.
Wolfgang Marlow schreibt: „Das Bild könnte aus der Mitte der 70-er Jahre sein. Die öffentliche Küche „Mutti kocht selbst“ ist schon abgerissen, denn das ist der Standort des Fotografen. Die rechte Häuserzeile befindet sich in der Wasserstraße und endet am „Gutenberg Haus“ der Familie Nickel. Dazwischen waren noch der Schuhmachermeister, Herr Noack und die Reparaturwerkstatt für Büromaschinen zu finden. Links vom Bild in der Wasserstraße, Ecke Thumstr. ist die Gaststätte „Pfefferkuchen Diele“. Sie war eine beliebte Gaststätte von Forst mit bürgerlicher Küche. Ging man die Wasserstraße weiter runter kam man auf die Uferstraße und da stand das Parteigebäude“.
Thomas Methe schreibt: „Die Thumstraße ist eine der ältesten Straßen der Stadt Forst und verlief vom Friedrichplatz in nordöstlicher Richtung bis zur Gerberstraße. Die Thumstraße gibt es heute noch. Allerdings musste der Teil vom Friedrichplatz bis zur Cottbuser Straße aufgrund von Veränderungen neuer Bauvorhaben wie etwas neuen Wohngebäuden weichen. Links im Foto ist ein Eckgebäude zu sehen, welches eines der bekanntesten und beliebtesten Gaststätten war: die Pfefferkuchendiele. Sie war eine Traditionsgaststätte und stand einst an der Thumstraße/ Ecke Wasserstraße. Der Inhaber hieß Karl Diekmann. Später übernahm sein Sohn Erich bis 1952 die Gaststätte. Danach wurde diese von der HO Handelsorganisation übernommen. Die Gaststättenbetreibung lief bis 1975 noch. Dann schloss das geliebte Ausflugslokal für immer seine Pforten. Durch Bebauung neuer Wohnkomplexe wurde die Pfefferkuchendiele 1975 abgerissen. Auch die Wasserstraße wurde damals überbaut. Die Bildansicht existiert heute so nicht mehr“.

Gewonnen hat Fred Riedel
Herzlichen Glückwunsch!