Mühlgraben war Grundlage fürs Handwerk / Naturkundemuseum vermisst.
Einhellig wurden die Gerberhäuser erkannt. „Sie wurden Anfang des 18. Jahrhunderts in der Cottbuser Neustadt erbaut“, schreibt Susanne Haupt. „Die Loh- und Weißgerber benötigten das Wasser des Mühlgrabens. Auf einer offenen Galerie dieser Fachwerkhäuser sowie im Dachgeschoss mit Lüftungsklappen wurden die Felle getrocknet. Das Erdgeschoss mit den Arbeitsräumen und Ställen ist massiv.“ Zur Bauweise ergänzt Wolfgang Stemmer: „Auf der Rückseite ragten die ‘Balkone’ dicht über den Wasserspiegel, der durch das Wehr am Elektrizitätswerk reguliert wurde. Von diesen Plattformen wurden die Felle gespült. Von 1950 bis 53 wohnte ich als Kind am Thälmann-Platz und habe oft mit anderen gegenüber der Gerberhäuser im zwei Meter tiefen Mühlgraben gebadet.“ Otto Blunck merkt an: „Wegen des lästigen Geruchs, der von den Gerbereien ausging, mussten die Gebäude außerhalb der Stadtmauern errichtet werden. Im Eckhaus rechts im Bild befand sich unter anderem das Naturkundemuseum.“ Gisela Schmidt lobt wie viele weitere Leser die denkmalgerechte Sanierung und meint: „Nur gegenüber, das ehemalige Naturkundemuseum, ist verwahrlost. Keine Ausstellungen, keine Besucher, schade darum. Vielleicht gelingt der große Wurf mit der ehemaligen Sparkasse und dem jetzigen geschlossenen Museum. Die Umgebung der Gerberhäuser ist besonders mit dem Kunstmuseum Dieselkraftwerk ansehnlicher geworden. Wenn der Amtsteich zufriert, ist noch mehr los zur Freude vieler.“ Georg Müller mailt: „Friedrich der Große hatte sie hierher geholt, Hugenotten von ihrer Abstammung her, und der alte Fritz hatte es im Sinn, da der Dreißigjährige Krieg Tuchmachern und ähnlichen Gewerken den Garaus gemacht hatte. Die in dem alten Stich festgehaltenen Häuser der Gerber stammen aus den Jahren 1727, 1760 und 1860, mit die ältesten Gebäude der Stadt.“ Beeindruckt ist Herbert Ramoth noch heute von einem Einblick: „Wir hatten die Gelegenheit, beim Tag des offenen Denkmals 2012 unter Führung von Frau Liersch und Herrn Sasse auch die Inneneinrichtung eines Hauses zu besichtigen. Ein herzliches Dankeschön an die Besitzer und die Führenden.“ „In der Uferstraße befand sich auch viele Jahre lang die Volkshochschule“, ergänzt Volker Herold.“
Weitere Beiträge über das historische Cottbus finden Sie hier!