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Hochwasser in Guben vor 64 Jahren

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 21. Oktober 2022

Hochwasser in Guben 1958

1958 trat die Neiße über die Ufer in Guben – 64 Jahre ist das nun her.

Aller sieben bis zehn Jahre pflegen unsere Flüsse über die Ufer zu steigen, wie hier in… Ja, wo? Das war nicht einfach. Mehr Leser als sonst verlegten sich aufs Raten, und manche lagen mit Forst leider falsch. “Die Neiße in Guben ist die richtige Antwort”, schreibt Karin Czaja aus der Hauptstraße in Kerkwitz, Ortsteil von Schenkendöbern. Und weiter: “Das Bild zeigt die damalige Cyrankiemiczstraße, heute Alte Poststraße, im Sommer 1958. Die Neiße befindet sich in Blickrichtung rechts hinter den Bäumen. Rechts, vor den Bäumen, das letzte zu sehende Haus mit den Sandsäcken davor, war damals eine Bäckerei und für den sehr guten Blechkuchen bekannt. Das Haus steht, glaube ich, nicht mehr. In den Konsum bin ich während meiner Ausbildung in der Kinderkrippe ‘Lilo Herrmann’ regelmäßig einkaufen gegangen, oder im Betriebskonsum der ‘Gubener Wolle’, Werk 1, nur unweit von der Aufnahme. Die Kinderkrippe befand sich, vom Standpunkt des Fotografen aus gesehen, links auf dem Gelände ‘Gubener Wolle’, Werk II. Hier war übrigens auch die Lehrwerkstatt des Betriebes. Noch zum Hochwasser: Es gibt noch Aufnahmen mit einem höheren Wasserstand! Damalige Veröffentlichungen in der Lokalzeitung, auch im ‘Gubener Heimatkalender’, berichteten darüber, auch über Hochwasser in den Dörfern entlang der Neiße.- Dem Märkischen Boten weiter viel Glück bei der Motivsuche.”

Theaterinsel Guben

Als Stadt am Wasser, früher sogar Hafenstadt mit Schiffverkehr über Neiße und Oder zur Ostsee, hat Guben, heute gemeinsam mit Gubin, besondere Reize, aber auch Risiken, die nie unterschätzt werden dürfen. Hier ein Bild mit der „sanften” Neiße, aufgenommen von der Gubiner Theaterinsel im Jahre 2008. Foto: CGA-Archiv/Hnr.

Mit Grüßen an das Autorenkollektiv der NIEDERLAUSITZ-Jahrbücher (Ausgabe zwanzig-dreiundzwanzig befindet sich gerade in der Endredaktion und hat am 1. Advent Premiere) meldet sich Arno Schulz aus Guben: “Es ist das Neißehochwasser von 1958 in der Alten Poststraße. (1950 bis 1990 Cyrankiewiczstraße). Rechts im Haus Nr. 17 war der Lebensmittelladen des Konsums, zuvor war es das Geschäft von Friedrich Röschen. Nach dem Konsum war dort die Fahrradwerkstatt des Dienstleitungsbetriebes, heute Leerstand. Im selben Haus war ein Herrenfriseur, zu dem mich mein Vater immer ‘mitschleppte’. Der Grund für meine Abneigung waren nicht die zwei netten älteren Herren, sondern ihre von Handkraft betätigte Haarschneidemaschinen, die fürchterlich ziepte. Rechts, durch den Baum etwas verdeckt, war der letzte Gubener Zigarrenmacher Rudolf Kurth. Der Fachwerkbau wurde um 1800 erbaut und noch zu DDR-Zeiten, in den 80er Jahren, abgerissen. Das nächste Haus auf dieser Seite war eine Bäckerei, die auch in den 50er Jahren noch Backwaren anbot. Heute deutet nichts mehr auf eine Bäckerei hin, Schaufenster und Ladentür wurden zugemauert und die Beschriftung ‘Dampfbäckerei Max Krause’ entfernt. Dahinter war einst die Achenbachbrücke, hier wurde bei dem Hochwasser 1958 aus Sandsäcken ein Schutzwall errichtet. Der Sand wurde später vor Ort ausgeschüttet und ein kleiner Deich errichtet, der jetzt einer Hochwasserschutzwand gewichen ist, an der aktuell noch immer gearbeitet wird, nachdem es durch erneute Hochwasser zu Überschwemmungen kam. Das Wohnhaus links auf dem Bild gehörte zur Gubener Wolle. Darin waren Werkswohnungen. Es wurde um 2010 mit abgerissen, wie die dahinter stehende Tuchfabrik, einst ‘Gubener Wolle’, Werk III, früher Reißner, Wohl & Co. GmbH.”
Auch P. Richter hat sich durchgegrübelt und mailt: “Nein, Forst kann das nicht sein. Der Kegeldamm liegt hoch und die Leute dort bekamen wohl selten nasse Füße. Aber bei Guben, gegenüber von der einstigen Theaterinsel, kan ich mir das gut vorstellen. Ich glaube, die Straße parallel zur Neiße heißt Poststraße, und heute stehen dort recht dekorativ Reste von Textilfabriken. Die Häuser sagen mir nichts, aber ich denke, die Straße führt zur Kugelbrücke, wo dann gleich das Körperwelten-Museum zu finden ist.” Kurz und knapp schreibt Bernd Hunger aus der Kaltenborner Straße in Guben: “Ich tippe auf die Alte Poststraße in Guben.”

Weitere Beiträge über das historische Guben und das Umland finden Sie hier!



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