Das Foto zeigt die Belegschaft des Bahnhofs-West aus dem Jahre 1915. Dieser lag auf dem Gelände der heutigen Sprela-Werke. Er wurde von der deutschen Reichsbahn betrieben, die Strecke führte nach Roitz und über Jessen bis nach Welzow und Neupetershain. Es wurden Personen und Güter befördert, auch als Zubringer für die Stadtbahn. Die Strecke wurde bereits 1947 eingestellt. Eine ganze Menge Männer und Frauen waren damals an einem Bahnhof beschäftigt – nach heutigen Verhältnissen ungewöhnlich.
„Dabei hatten wir in Spremberg mal fünf Bahnhöfe“, erinnert sich Manfred Gnida, der das Bild zur Verfügung stellte. Viele Seiten füllte eine Spremberger Schienengeschichte. „Das meiste ist aber im Stadtbild heut nicht mehr sichtbar. Das einzige sind noch die Gleise der alten Stadtbahn.“ Aber auch diese sind wie auch in Forst nur noch fragmentarisch zu sehen.
Der Bahnhof der Stadtbahn, die die Fabriken mit Kohle belieferte, befand sich auf dem Roßplatz, wo heute die Schwimmhalle steht.
Verbindung hatte die Stadtbahn mit dem einzigen noch verbliebenen Bahnhof, dem ehemaligen „Spremberg-Ost“, der 1866 an die Strecke Görlitz-Berlin angeschlossen wurde. Als 1927 die Bahnhofsstraße gebaut wurde, verlor diese Verbindung aber an Bedeutung.
Der vierte Spremberger Bahnhof war der Südbahnhof am Ende der Karl-Marx-Straße. „Der war Umschlagbahnhof für die ganzen Kohle-Waggons“, so Mandred Gnida. „Die Strecke ging über Trattendorf bis hin nach Spreewitz hinaus.“
Schließlich war auch der fünfte im Bunde mit dem Kohletransport verbunden. Am Kohlebahnhof an der Hoyerswerdaer Straße wurde Kohle aus den südlichen Gruben von Pulsberg bis nach Haidemühl angeliefert, teilweise gab es auch Personenverkehr. Schluss war hier 1953. Heute ist auf dem Gelände der Fuhrbetrieb Winkler.
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