„Wir schauen auf die Bahnhofstraße. Ich denke, das Bild entstand in den 70er-Jahren“, schreibt Holger Müller zum Bild. Die Datierung könnte stimmen, denn am 6. April 1964 wurde der Neubau erstmals bezogen. Also 19 Jahre nach der Vernichtung des Wohnviertels zwischen Schlossstraße, Färbergasse, Jägerstraße, Bahnhofstraße. Alle Häuser des Viertels brannten damals im April 1945 ab, bis auf das Haus des heutigen Fleischers Kantor. Die Gebäude waren alle recht alt, auch wenn sie von außen aufgeputzt waren. Der Neubau ist ja jetzt nach der Renovierung recht ansehnlich“, schreibt Gerhard Schmidt.
Ganz persönliche Erinnerungen hat Anneliese Ernst: „Links das kleine Haus ist mein Geburtshaus. Ich wohnte 51 Jahre drin, Mein Großvater war Schuhmachermeister und hatte dort seine Werkstatt bis 1960. In dem Haus lebten mehrere Generationen meiner Familie. Ich verlebte dort eine schöne Kindheit. Leider musste das Haus 1986 dem neuen Wohnblock weichen. Ich war erfreut über das Foto.“
Erstmieter gibt es noch
„Noch heute wohnen im Gebäude der Bahnhofstraße 1 und 2 zwei Erstmieter“, schreibt Werner Borjack aus Spremberg. „Die Ehepaare Bott und Borjack haben bereits das Weihnachtsfest im Jahre 1963 in diesem Haus feiern dürfen. Das Mietquittungsbuch weist aus, dass am 16. Dezember 1963 die erste Monatsmiete von 85,15 Mark eingezahlt wurde. Es ist ein Stein-auf-Stein gebautes Haus, errichtet von Lehrlingen und war ein Vorzeigeobjekt, weil die Fernwärme von einem dazu erbauten Heizhaus geliefert wurde.“
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