Spremberg: Der Trabbi vorm Verlag

damals080209_spbDas Gebäude auf dem Foto haben viele Leser gleich erkannt.
Carmen Hanke hat uns gemailt: „Auf dem Foto handelt es sich um die Druckerei, die später “Vordruck-Verlag Spremberg” hieß. Zuletzt gehörte die Druckerei zu “vario-form”. Dahinter ist das dazugehörige Bürogebäude zu erkennen. Meine Eltern haben dort lange Zeit gearbeitet, meine Mutter im Büro, mein Vater sogar bis zur Schließung in der Druckerei. Vorher war er im Lager tätig. Aus welchem Jahr genau diese Aufnahme stammt, weiß ich nicht, aber sie muss an oder um einem ‘Feiertag’, vielleicht am 1.Mai oder dem Republikgeburtstag, gemacht worden sein. Sehr gut sind die vielen Fahnen an den Fenstern zu erkennen. Diese Gebäude stehen nun schon lange Zeit leer, heute verfällt alles.“
Günther Kraske schrieb uns: „Das Bild zeigt die Geschwister-Scholl-Straße. Der Ursprung steht im Zusammenhang mit der Bebauung „Hoyerswerdaer-Neustadt“ nach 1820. Ab 1832 war die amtliche Bezeichnung „Neustadt Spremberg“ üblich, 1837 wurden planmäßig Straßen angelegt und 1864 erhielten die Straßen einen Namen. Die gesuchte Straße wurde zu Ehren des Königs von Preußen zur „Wilhelmstraße“. 1948, am 25. November, erfolgte die Umbenennung in Geschwister-Scholl-Straße. Hans und Sophie Scholl wurden als Mitglieder der Widerstandsgruppe ‘Weiße Rose’ gegen dem Hitlerfaschismus am 22. Februar 1943 hingerichtet. Links im Bild sehen wir das Gebäude vom ehemaligen ‘Vordruck Leitverlag Spremberg’, der aus der im Jahr 1950 gegründeten ‘Druckerei Spremberg‘ 1973 hervorging. Bis zum 2. Weltkrieg beherbergte dieses Gebäude eine moderne Spinnerei, die den Krieg fast schadlos überstand. Nach Kriegsende wurden die Maschinen demontiert und als Reparationsleistungen abtransportiert.“
Margitta Voigt schrieb: „In diesem Betrieb, dem Vordruckverlag Spremberg, habe ich fast 20 Jahre in der Buchhaltung gearbeitet. Im vorderen Gebäude war die Druckerei, die mit modernen Maschinen im Drei-Schicht-System arbeiteten, das hintere Gebäude war der Verlag. Der Vordruckverlag vertrieb sämtliche Vordrucke für die Post, schulen, für die Stadtverwaltungen und D´Standesämter usw. Auch eine Betriebsküche gab es. Das Mittagessen kostete nicht nur 80 Pfennig, sondern war auch sehr schmackhaft.“
Helga Reichstein schrieb kurz: „Erst Tuchfabrik, dann Druckerei, heut´ nichts mehr. Es gab auch eine Straßenüberführung, wo heute Parkplatz ist. Es bestand auch eine Verbindung mit der Wilhelmstraße und dem Bürgerhaus.“