Stählernes Zeugnis der Spremberger Textilaera
Das gesuchte Tor der vergangenen Woche war leider nicht mehr vielen in Erinnerung.
Manfred Gnida schreibt uns: „Bis in das 16. Jahrhundert reichen die Anfänge der Spremberger Textilindustrie zurück. 1992 endete die Geschichte dieses Industriezweiges durch endgültige Schließungen. Ein Neuanfang begann 1993 im Gewerbegebiet Ost unter dem Namen ‘Spremberger Tuche’. Zahlreiche Textilwerke konnte man früher in der Stadt vorfinden. Vom damaligen Wohlstand der Fabrikbesitzer zeugten nicht nur die ehemaligen Villen, auch deren Fabriken mit den dazu gehörenden Einfahrtsbereichen. So zum Beispiel das leider jetzt verlassene Tor, welches (wie noch viele weitere) in der Stadt zu sehen ist und ein Zeugnis hoher Schmiede- und Handwerkerkunst darstellt. Geht man von der Berliner Kreuzung die Dresdener Straße hinauf, gelangt man nach der im Jahr 1888 durch Kommerzienrat Sinapius erbauten Villa an dieses Tor. Eine große Spinnerei war dort – die Firma Sinapius. Sie befand sich an der Ecke Dresdener Straße / Richtstraße und gehörte dem Fabrikanten Adolf Sinapius. Gleise auf dem Hof zeugten davon, dass diese Fabrik auch Stadtbahnanschluss hatte und die Ein- und Ausfahrt durch dieses Tor erfolgte. Zwischenzeitlich wurde das Gelände durch den Handelsbetrieb Kurzwaren genutzt. Heute jedoch macht es einen unschönen Anblick und hält einen Dornröschenschlaf.“