Spremberg: Ein Wahrzeichen der Stadt

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Eingang und Balkon sind heute noch gut erhalten

 

Geschichte des Sparkassen-Gebäudes reicht bis in das Jahr 1671 zurück

Manfred Gnida schreibt: „Als historisches Wahrzeichen der Stadt kann man auch das abgebildete Gebäude in der Langen Straße gegenüber des Bullwinkels bezeichnen.
Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1905. Das Haus hat schon eine längere Geschichte. Diese reicht bis in das Jahr 1671 zurück. Damals erwarb die Reichsgräfin von Reddern das dortige Grundstück. Auf diesem Besitz ließ der in Spremberg geborene Herzog von Sachsen-Merseburg 1680 zur Zeit seiner Herrschaft für seine zahlreichen Gäste das sogenannte Kavaliershaus errichten. Für dieses Bauwerk im schlichten Barockstil wurden teilweise auch Ziegel aus der naheliegenden Slamener Ziegelei verwendet. Der Überlieferung nach soll nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1705 dieses Haus im Jahr 1706 für die gedachte Nutzung fertiggestellt worden sein. Leider verstarb 1738 der Schlossbesitzer von Spremberg und die gesamte Herrschaft übernahm die sächsische Krone. Das ehemalige Kavalierhaus wurde  nun für andere Einrichtungen genutzt und wurde zum Gasthof Goldener Hirsch umfangreich saniert und rekonstruiert. Aus dieser Zeit soll das bis heute erhaltene Eingangsportal mit Wappen und Chronik stammen.
Eine weitere Nutzung des Hauses hatte von 1855 bis 1883 die staatliche preußische Post, bis nach einigen Umbauten die Sparkasse 1890 hier ihren Sitz bekam und auch die staatliche Versicherung eine zeitlang Räume nutzte. Von 1994 bis 1997 wurde das ehemalige Kavalierhaus wieder saniert und rekonstruiert, wobei das Eingangsportal mit dem Balko darüber als einziges Bauteil erhalten blieb. Im linken Teil der heutigen Sparkasse Spree-Neiße befindet sich ein moderner Friseursalon. Gut kann ich mich noch an die Zeit der Währungsumstellung erinnern, als lange Warteschlangen vor dem Eingang standen, um die DDR-Mark in D-Mark umzutauschen. Für die Mitarbeiter der Sparkasse war dieser Sommer-Sonntag 1990 eine aufregende Zeit und von den Bürgern wurde Geduld gefordert. Die Sparkassen hatten in früheren Jahren auch schon schwere Zeiten zu überstehen, wie die Inflation, die Weltkriege, Wirtschaftskrisen und auch die Währungsreform 1948. Heute sind die Kunden der Sparkasse wieder stolz auf das Haus in der Langen Straße.“
Ein gerahmtes Foto gewonnen hat Manfred Gnida.