Die Fabrikantenvilla war bis zum Brand ein Haus für Knirpse.

Heidi Vietzke vom Bahnsdorfer Weg in Welzow meint: „Beim Ratebild handelt es sich um den Kindergarten ‘Grete Walther’, Spremberg“.
Auch Iris Gollmick aus der Ringstraße in Cottbus hat die Villa erkannt und Birgit Fleischer aus Spremberg schreibt: „Auf dem Foto ist der Kindergarten “Grete Walter” in der Wiesengasse in Spremberg abgebildet. Ich besuchte diese Einrichtung von 1967 bis 1970. Hinter der Villa und auf der rechten Seite war unser Spielplatz. Mein Gruppenraum befand sich hinter den 2 kleineren Fenstern im Erdgeschoss. Meine Erzieherin hieß Frau Rose und unsere beiden Küchenfrauen, Frau Deus und Frau Eichler, kochten jeden Tag Mittagessen frisch für alle Kinder. (ca.100 oder mehr?) Ich erinnere mich, dass die Villa nach einer Brandstiftung dann nicht mehr genutzt werden konnte.“
Manfred Gnida vom Weinberg in Spremberg beschreibt die Gegend und die Villa: „Das Motiv dieser Ansichtskarte ist ein Blick vom Ufer der Kleinen Spree in Richtung der Spremberger Wiesengasse und den Westteil des Georgenberges. Dort befand sich einst auf einer Bastion das am 25.10.1872 feierlich enthüllte Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Nach 1945 wurden viele Denkmale auf Anordnung beseitigt,so auch dieses und die Teile am Ort vergraben. Es wurde geborgen und bekam einen neuen Standort am Friedrich-Engels-Platz. Die Wiesengasse, an der Georgenbergstrasse beginnend, endete am Restaurant ‘Schweizergarten’ welches 1864 von dem Gastwirt Kosakowsky erbaut wurde. Ging man etwas weiter, befand sich dort das Lokal ‘Kuhles Berg’. – Nun zu den sichtbaren Gebäuden in der Wiesengasse, an die sich viele noch erinnern werden. Links, etwas verdeckt, befand sich die 1870 erbaute Tuchfirma von Knofius & Co., welche ursprünglich vom Tuchmacher Zerbst erbaut wurde und später an Familie Knofus überging.

Die große 1887 erbaute Villa gehörte dem jüdischen Tuchfabrikanten Levy. In ihr erfolgte um 1927 ein kompletter Umbau und sie wurde mit einem schönen Dachgarten versehen. Levys Besitz wurde 1939 unter Wert an Fabrikbesitzer Gustav Foost verkauft. Persönliche Erinnerung an das Haus habe ich, da unsere Tochter die am 24.7.1949 eröffnete Kindertagesstätte ‘Grete Walter’ besuchte. In Erinnerung ist auch das Kinderheim mit dem Namen ’Ursula Götze’; es war schon im Mai 1945 eröffnet worden. Die Gebäude rechts und links der Villa waren Wohnhäuser und auch Handwerksstätten. Die Villa war in den 70er Jahren durch Bergrutsch gefährdet und nach Bergsanierung kam es zur Brandstiftung, was auch den Abriss folgen ließ. Alle Häuser, so auch die Ruine der Firma Knofius, wo die Firma Preuße noch eine Vulkanisierwerstatt betrieb und Material des Stadtarchiv lagerte, wurden abgerissen und 1995 durch Neubauten ersetzt. Schüler der damaligen Karl-Marx-Schule werden sich gern noch an die Wiesengasse erinnern, denn dort befand sich ihr Schulgarten. Vorn, wo der Zaun zu erkennen ist, befindet sich ein freier Platz, welcher als Parkplatz für Festveranstaltungen zur Verfügung steht. Als Ersatzbushaltestelle kann der Platz noch in Erinnerung sein. Wer heute an der Wiesengasse vorbeigeht, wird durch Stolpersteine an das Leid der jüdischen Bewohner erinnert.“
Frank Irmer aus er Cottbuser Philipp-Melanchthon-Straße fasst zusammen: „Wir schauen von der Wiesengasse, links aus der Georgenbergstraße kommend, in Richtung Georgenberg. Das Grundstück in der Wiesengasse gehörte früher zur Tuchfabrik Knofius. Meinen Recherchen nach diente die Villa nach dem Krieg als Kinderheim „Ursula Götze“ und auch als Kindergarten „Grete Walter“. In den 70er Jahren war diese Villa durch Bergrutsch gefährdet, aber nach einer Bergsanierung erfolgte der nächste Schicksalsschlag durch Brandstiftung, dann der Abriss. Heute stehen dort seit 1995 Mehrfamilienhäuser und über den Parkplatz kommt man auf den Platz hinter der Freilichtbühne.“

Ekkehard Schicketanz vom Kollerberg in Spremberg ergänzt zur Rätselauflösung der Vorwoche: „Es ist die ehemaligen Villa von Ludwig Levi. Meine Erinnerungen gehen in die Zeit, als sie als Kindergarten genutzt wurde, also zu DDR -Zeiten. Ich war dort einige Jahre als “freischaffender Weihnachtsmann” tätig. Die Gruppe von Frau Tenschert hatte mich für würdig befunden. Die Villa und den Kindergarten gibt es nicht mehr. Aber einige Spremberger können sich vielleicht noch an ihre Kindergartenzeit erinnern. Ich füge ein Foto aus meiner “Dienstzeit” bei.
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