Spremberg: Fahrradgeschäft mit langer Tradition

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Max und Günter Feiertag waren einst die Experten rund um das Fahrrad in Spremberg

Laden von Max Feiertag war eine Fundgrube für Ersatzteile:
Reinhard Thun schreibt: „ Die Aufnahme zeigt das Fahrradgeschäft von Max Feiertag am Marktplatz Spremberg. Dort befindet sich jetzt das CCS. Im oberen Bereich des Bildes ist der alte Georgenbergfriedhof (jetzt Stadtpark) zu sehen. Das Fahrradgeschäft war eine Fundgrube für Ersatzteile. Es wurde später in die Lange Straße verlegt, wo es noch viele Jahre von Günter Feiertag und dessen Tochter Ilona geführt wurde. Das Reisebüro Meisel ist jetzt dort ansässig. Zurück zu dem Foto. Auf der linken Seite müsste das Gebäude vom Tapezierer Fruhner zu sehen sein. Es stand gegenüber des Zigarrenladens Schlegel und der Fleischeri Kadach, begrenzt von der kleinen Spree.“
Manfred Gnida schreibt: „Relikte an die Zeit vom 16. bis 20. April 1945 sind teilweise beim Anblick dieses Fotos noch erkennbar. Der Blick geht vom Marktplatz in die Forster Straße und im Hintergrund auf die Höhe des Georgenberges. Die Forster Straße war bis 1945 eine bedeutende Straße in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes beginnend und sorgte mit den hier befindlichen Geschäften und Gaststätten für ein bewegtes Leben. Gut kann ich mich noch an die in den abgebildeten Ruinenresten erkennbare Fahrradhandlung von Max Feiertag erinnern. Einst in den Resten des Gasthofes „Deutsches Haus“ und dem Geschäft von Valeska Schüller befand sich zu der Zeit dieser Aufnahme der Laden und im Hinterhof die Werkstatt. Die Fahrrad-Handlungen Neumann, Wünsche und Feiertag sorgten einst für Reparaturen und Ersatzteilbedarf für Zweiradfahrer. Die Firma Feiertag hatte eine lange Tradition in unserer Stadt. Begonnen hat einst Max Feiertag mit einem Geschäft in Slamen und verlegte später die Geschäfte in die Forster- sowie Lindenstraße, wo beide Geschäfte leider 1945 ausbrannten. Die Firma hat nach dem Krieg Fahrräder aufgebaut, emailliert und teilweise zweifarbig lackiert und ein eigenes Firmenlogo mit dem Schriftzug „Mafei“ darauf versehen. Gern bin ich damals hier in das Geschäft am Markt gegangen, wurden doch alle Wünsche durch Max Feiertag und später durch Sohn Günter erfüllt. Zudem bekam ich hier eine fachgerechte Beratung in einer sehr ruhigen Art. Gern wurde auch der im Bild ersichtliche Platz neben dem Geschäft von Gästen des damaligen gegenüberliegenden Café Nowka, aber auch von Besuchern und Anwohnern als Parkplatz genutzt. Auf diesem Gelände befindet sich nach dem Abriss der Ruinenreste ein Neubaublock, welcher 1964 hauptsächlich für Bewohner des devastierten Ortes Gosda errichtet wurde. Die Firma Feiertag verlegte das Geschäft in die Lange Straße und betrieb es noch, wie ich mich erinnere, bis 1990, aber leider sind die Betreiber alle verstorben. Ein Reisebüro nahm später hier bis heute seine Tätigkeit darin auf.“
Elvira Kraft schreibt: „Im Geschäft arbeitete seine Tochter Ursula Brylanski als Verkäuferin. Auch anfallende Büroarbeiten gehörten zu ihrem Aufgabengebiet. Im Hinterhof, welchen man durch das große Tor betrat, befand sich die Werkstatt, welche der Bruder von Frau Brylanski betrieb. Über der Werkstatt befanden sich die privaten Räumlichkeiten der Familie Feiertag Senior und der Familie Brylanski. Links neben der Werkstatt kam man durch einen kleinen Hausflur in den Garten der Familie. Links neben dem Fahrradladen war ein freier Platz, auf dem wir als Kinder Roller und Fahrrad fahren konnten. Rechts neben der Ruine befand sich damals der Busplatz. Gerade rüber vom Geschäft befand sich der Marktplatz mit schönen Grünanlagen und Bänken zum Verweilen. Leider fehlen heute solche schönen Plätze.“
Gewonnen hat Elvira Kraft.
Herzlichen Glückwunsch!