Blick in die Lausitzer Straße / Spremberger Neubauviertel mit Kaufhalle und Möbelladen / Ab 1988 Rekonstruktion der Straße
Manfred Gnida schreibt: „Eine Aufnahme aus der jüngeren Stadtgeschichte in der Zeit aktiven Wohnungsbaus in der Stadt. Gut zu erkennen sind Fahrzeuge, die vor der Wendezeit im Stadtbild zahlreich zu sehen waren. So zum Beispiel im Vordergrund der „Wartburg“ mit dem damaligen Kennzeichen „Z“ am Anfang, was für den Bezirk Cottbus bestimmt war. Auch die folgenden Autos dieses Bildes wie „LADA“, „Moskwitsch“ sorgten für regen Verkehr. Der Blick geht von der Karl-Marx-Straße in die Lausitzer Straße in Richtung Zedlitzstraße.
Ein Neubauviertel mit einer am 15. Februar 1982 übergebenen Kaufhalle, oder einer am 21. Dezember 1983 eröffneten modernen Wohngebietsgaststätte „Stadt Spremberg“ am Ende der Straße gehörten einst mit zu Vorzeigeobjekten der Stadt. Leider bilden heute diese einst beliebten Einrichtungen nach deren Schließung einen Schandfleck. Rechts ist das Gebäude der damaligen Maschinenfabrik Center zu sehen.
Dort befand sich in den 20er Jahren eine Weberei von Adolf Kunath. Etwa 1939 wurde Alfred Hanko darin mit Tucherzeugnissen tätig. Den Namen der Firma Hanko kann man heut noch an der Hofeinfahrt lesen. Im Hause war ein Möbelgeschäft, wo wir damals unsere Wohnungseinrichtung kauften. Persönliche Erinnerungen habe ich an dieser Stelle, wo am Anfang links der Fußgänger zu sehen ist. Dort stand ein Mehrfamilienhaus in Klinkerb auweise und darin wohnte ein bekannter Architekt, Franz Müller. An dieses Gebäude schloss sich in Folge die Drogerie Süd in der Karl-Marx-Straße an.
Heute verbindet diesen Ort ein Neubau, der bis zur Feuerwehr reicht. Mit dem Neubau der Häuser und Rekonstruktion 1988 der Straße erfolgte ein reger Verkehrsfluss.“
Gerhild Herrmann berichtet: „Im Bereich des erkennbaren Verkehrszeichens befand sich vor dem Bau der Wohnblöcke ein Eck-Wohnhaus mit Grundstückseinfahrt. Linksseitig vom erwähnten Eckwohnhaus befand sich das Wohn- und Geschäftshaus der Drogerie Schulze. Im Areal der Wohnblockzeile, ungefähr vom Hauseingang 2 bis zum linksseitigen Endpunkt, erstreckte sich vor ihrem Bau der Lagerplatz der einst bestehenden Baustoffversorgung. Mittig, im hinteren Bereich des Bildes, ist deutlich ein Gebäudekomplex des Wohngebietes Kollerbergring zu erkennen.
Vor diesem Wohngebiet erstreckt sich die Hanglage des Kollerberges, an deren rechter Seite sich vor dem Krieg 1945 die Tuchfabrik Viehweger befand. Nach Beginn der Trümmerbeseitigung wurde nach meinem Wissen dort der erste Fabrikschornstein im Abbrennverfahren seines Sockels umgelegt.
Zu DDR-Zeiten gehörte die Grundstücksfläche dem VEB ‘Spreemag’ Spremberg. Ungefähr an gleicher Stelle befand und befindet sich zeitgleich die leider sehr verfallene Bausubstanz der ehemaligen Konsum-Gaststätte ‘Stadt Spremberg’ und der ‘Kollerberg’-Kaufhalle. Das rechtsseitige Eckgebäude im Bild gehörte zur ehemaligen Centerschen Maschinenfabrik und wurde von Adolf Kunath zu Beginn der 20er Jahre in der unteren Etage als Weberei genutzt, in der oberen Etage diente es als Lager. 1939 übernahm sein Schwiegersohn Alfred Hanko den Betrieb. 1948 wurde der Betrieb fortgeführt unter der Bezeichnung ‘Fortschritt’ Werk IV des VEB Spremberger Textilwerke. Danach übernahmen die HO Möbel die Betriebsfläche. Derzeit ist das Möbelhaus Wunderlich präsent. Auch die Arztpraxis Wende befindet sich dort.“