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Spremberg: Trattendorfer Rangierlok

Bilder aus dem alten Spremberg | Von | 27. Oktober 2012

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Die 1957 erbaute Rangierlok im Kraftwerk Trattendorf hatte 90 PS

Trattendorfer Rangierlok / Foto erinnert an Kraftwerk
Arne Wern hatte das Foto nach Schottland von seiner Mutter zugesendet bekommen und antwortet von dort: „Also das Bild mit der kleinen Rangierlokomotive ist sehr schwierig und meine Antwort beruht lediglich auf Annahmen. Bei der Maschine handelt es sich um eine Kleinlokomotive Leistungsgruppe-II der Deutschen Reichsbahn. Diese Lokomotiven wurden hauptsächlich zum Rangieren geringerer Lasten, vor allem auf Betriebshöfen verwendet. Ich habe dabei gleich an das Kraftwerk Trattendorf gedacht, da dies mit das einzige Gelände außerhalb von Schwarze Pumpe war, das zu dieser Zeit (ich nehme mal an, das Bild entstand irgendwann ab 1955) einen Regelspuranschluss hatte.
Jedenfalls fand ich eine interessante Information. Und zwar wurde 1955 eine vom Lokomotivbau Karl-Marx gebaute Maschine, Typ LKM N3, an den VEB Energiebau Trattendorf geliefert, später war diese noch beim Jugendkraftwerk „Arthur Becker“ im Einsatz. Diese Lokomotiven wurden zwischen 1952 und 1956 in Babelsberg als Neukonstruktion der oben genannten DR Kleinlokomotiven (eingeführt in den 30ern) hergestellt. Dieser Spremberger Brummer ist anscheinend heute noch am Leben oder befindet sich im Dornröschenschlaf bei ThyssenKrupp in Brieske. Wäre doch ein tolles kleines Denkmal in Trattendorf.”
Dieter Pohlenz weiß es genau: „Das Foto zeigt den ehemaligen Lokschuppen des Kraftwerkes Trattendorf. Die Gleisanlage des Lokschuppens mit der Normalspur 1435 mm war verbunden mit dem Bahnhof Spreewitz-Anschlussgleis Trattendorf. Die im Vordergrund stehende Diesellok vom Typ N4b war ausgestattet mit einem wassergekühlten Sechszylinder Dieselmotor mit einer Leistung von 90 PS und einem ­mechanischen Viergang-Kupplungsgetriebe. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 30 Stundenkilometer. Hergestellt wurde diese Lok 1957 in Babelsberg. Diese Diesellok wurde für Rangierarbeiten (Kalk, Schamottsteine, Ersatzteile) sowie Trafotransporte (außer Kohletransporte) genutzt. Im Hintergrund ist ein Rauchgasschlot, das Kohleschrägband vom Werk III und die Fernwärmeübertragerstation des ehemaligen Sprelawerkes Spremberg zu sehen. Diese Fernwärmetragerstation wurde vom Werk I des Kraftwerks mit Heißdampf 20 bar beliefert und in der Übertragerstation über Wärmeaustauscher in Heißwasser mit einer Temperatur von 200 Grad und einem Betriebsdruck von 19 bar umgeformt. Von der Fernwärmeübertragerstation wurde das Sprelawerk über eine 4,5 Kilometer lange Fernwärmeleitung mit technologischer Wärme und die Stadt Spremberg mit Heizwärme versorgt.“
Günter Lohr weiß folgendes: „Das rechte Gebäude ist ein unterkellerter Flachbau und gehörte zur Fernwärmeleitung Trattendorf-Spremberg. Hier waren die Hoch- und Niederspannungsanlagen, der Batterieraum, die Steuerwarte und die Sozialräume untergebracht. Gesteuert wurde das Pumpenhaus und die Umformerstation der Fernwärmeleitung. Errichtet wurde das Gebäude vom BMK 1976 und der Ausbau erfolgte bis zum Herbst 1978. Bei diesem Bauvorhaben war ich als bauleitender Monteur für die Elektrotechnische Ausrüstung der Fernwärme verantwortlich. Betrieben wurde die Anlage vom Sprela-Werk.“
Max Illing sagt: „Zu bemerken ist, dass die Lok auch ein wichtiges Hilfsmittel für die Arbeiter beim Bau der 429 Garagen war. Das Dachplattenwerk in Ottendorf-Okrilla erklärte sich bereit, mit einem Ganzzug, der für Berlin bestimmt war, Dachplatten nach Spremberg zu schicken mit der Bedingung, der Zug trifft abends im Kraftwerk ein und muss am nächsten Tag früh wieder in Ottendorf-Okrilla zur Beladung für Berlin bereitstehen. Dieses Risiko haben wir dreimal mit Erfolg durchgeführt. Die Garagenbauer waren bereit, in der Nacht für das Entladen mit organisierten Kränen ihre ganze Kraft einzusetzen.”



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