Spremberg: Wilhelmplatz mit bewegter Geschichte

damals120421_spbWilhelmsplatz wurde im Jahr 1945 auch ein Opfer der Bomben
Manfred Gnida schreibt: „ Eine Aufnahme, die schon vor vielen Jahren gemacht wurde und ein Stück als „Perle der Lausitz“ erkennen lässt. Gezeigt wird ein Teil des Wilhelmplatzes mit seinen schönen Grünanlagen und Gebäuden entlang der Friedrichstraße. Das vordere Haus, damals die Nr. 5, war die Bank für Handel und Industrie, welche als Darmstädter Bank bekannt war. Diese Gebäude standen zwischen der Linden- und Schützengasse, der heutigen Bogenstraße. Der Wilhelmsplatz, heute Friedrich- Engels-Platz, kann auf eine bewegte Geschichte zurückbli-cken, als etwa 1837 sich das Stadtbild veränderte. Damals entstand eine Verbindung der Altstadt mit der Neustadt und im letzt genannten Teil wurde 1860 der Wilhelmsplatz angelegt und bepflanzt. Einen Beitrag dafür trug in dieser Zeit auch der Verschönerungsverein, dessen Wirken im gesamten Stadtgebiet zu finden war. Bevor dieser Ort seine botanische Veränderung bekam, diente der Platz als Viehmarkt, der später zum Roßplatz, dem heutigen Alexander-Puschkin-Platz verlegt wurde. Der Wilhelmsplatz war immer geteilt und bestand aus dem noch dort befindlichen Parkteil und auf dem Gelände des alten und zurzeit neu gebauten Busbahnhofes. Den Namen, so denke ich, erhielt der Platz zum Andenken an König Friedrich Wilhelm IV, der 1844 und 1846 in Spremberg weilte. Der zweite Weltkrieg verschonte diesen Teil der Stadt auch nicht, als am 16. April 1945 mehrere Bomben durch ständige Flugangriffe in den Park einschlugen. Ziele waren hauptsächlich die Tuchfabriken, welche in unmittelbarer Nähe des Platzes standen. Gern wird bis heute noch der Park zum Verweilen genutzt und in Erinnerung ist mir ein Springbrunnen dort. Leider war er sehr störanfällig und wurde später entfernt. Auf ruhige Zeiten kann der heutige Friedrich-Engels-Platz in naher Zukunft auch nicht blicken, denn der neue Busbahnhof und eine neue Verkehrsführung mit einem großen Kreisel verändern sein Gesicht. Gelesen habe ich, dass auch der erste deutsche Reichspräsident Friedrich Ebert mit dem Wilhelmsplatz zu verbinden ist. Ihm zu Ehren sollte eine Sandsteinbrunnenanlage errichtet werden, was aber aufgrund mangelnden Geldes scheiterte. An dieser Stelle wurde im Jahr 1932 ein großer Findling gesetzt, worauf ein Bronzekopf und die Namenszeile zu finden waren. Leider wurde durch den damaligen Beschluss vom 25. März 1933 zur Entfernung nicht in diese Zeit passende Ehrungen aufgerufen und somit auch dieser Stein entfernt“.
Helga Franke schreibt: „Es ist der ehemalige Wilhelmsplatz. Im Jahr 1942 an meinem ersten Schultag machten genau dort meine Eltern Fotos von uns Schulanfängern, also mir und meiner Schwester. Zu sehen ist die gegenüberliegende Seite vom Busbahnhof als Parkanlage. Auch zu sehen sind die weggebombten Häuser, wo heute seit den 50er und 60er Jahren die Wohnblocks stehen“.