Gebäude neben dem Schloss hat wechselvolle Geschichte hinter sich
Hagen Rudolph schreibt: „Rechts im Bild ist der Schloss-turm vom Spremberger Schloss zu sehen. Heute befindet sich hier das Heidemuseum.
Links das Gebäude gehörte einst zum Schloss, es war als Reithalle gebaut worden und gehörte somit zum Schlossbezirk. Entstanden müsste es Mitte 1700 sein. Nach dem Verkauf im 19. Jahrhundert wurde es meist für Vereine genutzt und somit wurde es das Kreiskulturhaus. Hier fanden wohl regelmäßige Veranstaltungen statt, da dieses Gebäude über einen großen Saal verfügte und ebenso über eine große Freifläche auf dem Hof, direkt am Schwanenteich.
Anfang der 1990er-Jahre wurde das Gebäude zu einer beliebten Discothek umgebaut, das „Kreisi“. Hier war ich sehr oft Gast, dies war eine schöne Zeit und ein richtiger Wochenendhöhepunkt für die Spremberger Jugend, aber auch für weit Angereiste. Damals gab es noch die beliebten Samstags Mottopartys, wie die Schaumparty oder die legendäre Palettenparty, die jeden Freitag hunderte Gäste anlockte.
Das „Kreisi“ war bis Mitte 2002 in diesem Gebäude, bis es in den Keller vom City Center zog. Die Diskothek verschwand dann aber leider auch einige Jahre später von dort. 2003 versuchte noch ein anderer Veranstalter sein Glück mit der „Disko am Schloss“- vergebens, denn nach wenigen Wochen war auch hier das Ende eingeläutet. Seitdem steht es still und ist im Inneren in einem katastrophalen Zustand. Der Fußboden ist durch Feuchtigkeit sehr verrottet. Das Innenleben ist verwüstet. Nun steht es seit einigen Wochen wieder zum Verkauf aus privater Hand, da es bereits seit langem nicht mehr der Stadt Spremberg gehört. Bleibt nur zu wünschen, dass sich wirklich noch ein Käufer findet, der es saniert, damit nicht ein kleines Stück Spremberger Geschichte allmählich verschwindet.
Das Gebäude links, was zwischen den Bäumen hervor leuchtet, steht heute noch da und wurde vor kurzer Zeit aufwenig saniert. Hier befand sich einst das Spremberger Kreisgericht. In der oberen Etage befanden sich die Gerichtsräume.
Die Brücke, die es heute noch in völlig sanierter Form ohne Metallbogen gibt, verbindet die Innenstadt mit dem Schlossbezirk, über der Spree hoch zur Muskauer Straße, unter dieser Brücke führt heute der Spreeradweg lang.“
Manfred Gnida schreibt: „Die Schlossbrücke führte vom Schlossplatz am Anfang der Mariengasse zum Schlosstor. Leider war diese Brücke eine Holzkonstruktion, welche baufällig wurde und somit der steigenden Verkehrsdichte nicht mehr gewachsen war. So wurde zwanzig Meter stromaufwärts 1902 eine neue Brücke in Stahlkonstruktion errichtet. Einen passenden Abschluss an den Brückengeländern bildeten schöne Laternen. Auch diese Brücke erforderte schon bald einen Neubau, da der Verkehrsfluss durch die Aufrüstung des Zweiten Weltkrieges anstieg. So wurde 1936 eine
Brücke aus Beton gebaut. Kurz vor Befreiung der Stadt traf im Jahr 1945 ein Schicksal dieses Bauwerk – es wurde gesprengt. Da diese Brücke eine wichtige Straßenverbindung war, erfolgte bald ein Wiederaufbau. Durch eine Beschlussfassung entstand 1969 ein Neubau, wodurch die Brücke abermals versetzt und verbreitert wurde. Heute verbindet sich die Brücke in der Muskauer Straße mit dem Kreisel. Im Schlossbezirk befindet sich vor der Brücke der Schlossplatz. An die Gebäude im Hintergrund kann ich mich gut erinnern. Tanzveranstaltungen, Ausstellungen sowie unterschiedliche Feste und Feierlichkeiten, welche ich erlebte, sind Erinnerungen an das Haus mit einer schönen und langen Geschichte. Als ‘Haus der Jugend’, Kreisi-Disko, ist es aus jüngster Zeit bekannt. Früher befand sich auf dem Gelände eine Reithalle und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging das Grundstück in Privatbesitz über. Steigende Gründungen von Vereinen waren Grund des Eigentümers daraus eine Gesellschaft zu machen. Anfangs war ‘Ressource’ der Name dieses Hauses, bis daraus das ‘Gesellschaftshaus’ wurde. Nach der Jahrhundertwende war Gastwirt Gotthelf Golze dort und später inserierte Schankwirt Gustav Noack sein Konzert- und Ball-Lokal. Heute hat diese Kulturstätte an Bedeutung und Glanz verloren. Neben dem Gebäude linksseitig befand sich das ehemalige Kreisgericht. Daran bewunderte ich immer den alten, eisernen Balkon.“ Gewonnen hat Hagen Rudolph!
Herzlichen Glückwunsch!