Die Natur erwacht und mit ihr die Lust, ins Grüne zu schweifen. In den Wald und auf die Heide, wo sich Rehe, Füchse und Hasen das Revier mit dem Wolf teilen. Er ist längst ein Markenzeichen, das ganz Deutschland mit der Lausitz verbindet, denn von hier aus hat er sich, nach aufopferungsvoller Arbeit ehrenamtlicher, speziell geschulter Wolfsbeauftragter, in ganz Deutschland verbreitet. 1998 gab es erste Ansiedlungen Isegrims in der Muskauer Heide, 2007 wohnte er schon bei Senftenberg, dann bald auch nahe Cottbus und im Spreewald. Die Botschaften seiner Spur kamen meist von den Tierhaltern, deren Schafe, Rinder oder auch Pferde von den Rudeln nicht nur zum Sattwerden gerissen wurden. Schutzzäune, mitfinanziert, wie auch der Schadenersatz an die Halter, aus Steuergeldern, helfen da wenig. Eine große Mehrheit der Menschen, die nicht prinzipiell gegen die Wiederkehr des Wolfes in die heimische Natur eingestellt sind, meint inzwischen, es möge mit Vernunft am Bestand des Raubtiers gearbeitet werden, nicht mit der Kraftmeierei von Lobbyisten. Dieses Image hat inzwischen der Riesenapparat der Wolfsmanager mit ihrem ministeriellen Haupt, dem Grünen Agrar- und Umweltminister Vogel. Der sonst sehr umsichtige Fachmann für das Verhältnis von Mensch und Natur blockt seit langer Zeit das längst fällige neue brandenburgische Jagdgesetz. Der Wolf solle da nicht hinein, meint Vogel, weil seine Aufnahme ins Jagdrecht vor vier Jahren nicht im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Lausitzer Abgeordnete wie Senftleben (CDU) und Roick (SPD) denken da realistischer. Der Wolf hält sich nicht an politische Absprachen und hat sich in der Zeit rasant vermehrt. Für die Grüne Fraktion wurde er unterdessen zum Bruder Wolf, der ihrer weltabgewandten „Prinzipienfestigkeit“ beisteht. Sachsen als zweites Wolfs-Herkunftsland hat den Wolf längst im Jagdrecht, schützt ihn ganzjährig, was auch die EU-Kommission befürwortet. Vielleicht erwacht Grüne Brandenburg-Politik mit der Natur. J.H.

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